Tutzing:Surfen auf luftigen Brettern

Zum Surfen mit dem aufblasbaren Rigg

Sanft über den See gleiten - das wollen viele. Im vergangenen Jahr stellten sich viele auf ein aufblasbares Brett und paddelten.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Ein neuer Trend hat den Starnberger See erreicht

Von Patrizia Steipe, Tutzing

Stand-up-Paddling (SUP) war gestern, der neue Trend auf den Seen heißt Lightriding. "Es ist die logische Brücke zwischen SUP und Windsurfing", erklärte Claudia Bösl, Geschäftsführerin des Vereins World of Windsurfing. Im Nordbad Tutzing hatte der Verein in der Surfschule zu einem Probetraining im See eingeladen. Gerade an diesem Nachmittag war der Wind zum Surfen mit dem herkömmlichen Equipment eigentlich zu schwach. "Ideal für's Lightriding", schwärmte Bösl, "denn das geht besonders gut bei leichtem Wind." Dank eines kleineren Segels und des geringeren Gewichts sei das Brett ideal für Einsteiger. Wacklig ist das Board trotzdem und um ein Gefühl für das Sportgerät zu bekommen, muss nach wie vor fleißig geübt werden. Das geht aber jetzt auch bei einem lauen Lüftchen. "Aktive Surfer würden bei so wenig Wind mit ihren Brettern gar nicht erst an den See gehen", sagte Bösl. In Tutzing war die fehlende Brise kein Problem. Wer die Tipps des Surfcoaches anwandte, der konnte bald schon das Wenden und Halsen üben, auch wenn es immer mal wieder Stürze vom Brett in den Starnberger See gab.

Der Lightrider hat weitere Vorteile. Zum Beispiel muss das Surfbrett nicht mehr umständlich auf einen Dachträger geschnallt werden. Es ist nämlich aufblasbar und passt in einen Rucksack. "Kein Geschleppe mehr - man braucht nur eine Luftpumpe", so Bösl. Und dann ist das Ganze auch noch deutlich billiger. Vor allem für Familien mit wenig Stauraum im Auto und unterschiedlichen sportlichen Hobbys sei das multifunktionale Surfbrett ideal. Wer kein Segel einsetzen möchte, kann einfach Stand-up-Paddeln. Besonders sportlich brauche man auch nicht zu sein. "Lightriding ist ein richtiger Breitensport", erklärte Bösl.

Neu ist das Leicht-Windsurfen nicht. "Das gab es schon immer, hieß aber anders", wusste Bösl. Allerdings hätten sich die Surfbretter über die Jahre zu immer sportlicheren Versionen entwickelt, "die leichte Art zu surfen ist in Vergessenheit geraten", sagte Bösl. Mittlerweile rasen die meisten der heutigen Surfer nur bei starkem Wind über die Wellen. Das könnte sich bald ändern. Im letzten Jahr hat der Verein WOW (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Computer-Spiel) den Begriff Lightriding eingeführt. Wer den Sport einmal ausprobieren möchte, kann sich die Ausrüstung in den meisten Surfcentern ausleihen.

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