Tutzing:Sonderkonditionen für den Yacht-Club

Bei Jugendregatten parken Wohnmobile für drei Euro

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Der Deutsche Touring Yacht-Club (DTYC) ist für Tutzing ein beeindruckender Werbeträger. Seine Segler manövrieren unter anderem in einem Bundesligateam und haben die Starnberger Seegemeinde bei Regatten längst national und sogar international bekannt gemacht. Da will sich die Gemeinde am heimischen Ufer nicht kleinlich zeigen. Bei Jugendregatten, zu denen viele Teenager mit ihren Eltern oder Betreuern aus Kostengründen in Wohnmobilen anreisen, sollen die Wohnmobile auf einem abgegrenzten Bereich am Südbad zum üblichen Ganztages-Parktarif von drei Euro stehen dürfen. Für besonders große Wohnmobile soll das Doppelte anfallen. Das hat der Hauptausschuss am Dienstag beschlossen.

Der Hintergrund: Seit die Gemeinde im Juli einen Gebührenkatalog für Sondernutzungen auf öffentlichen Flächen verabschiedet hat, ist für den Yacht-Club "ein erheblicher Betrag aufgelaufen, wir haben da selbst gestaunt", stellte Bürgermeister Rudolf Krug fest, ohne genaue Zahlen zu nennen. Es soll sich um mehrere hundert Euro handeln. In Rechnung gestellt wurden dem Verein - ähnlich wie einem Bauunternehmen mit seinem Kran - nicht nur Wohnmobile, sondern auch Trailer, mit denen Boote ins Wasser transportiert werden. Die Gebühren werden dem Verein nun rückwirkend erlassen, weil er "im öffentlichen Interesse" tätig sei. Für solche Fälle lässt die neue Satzung Ausnahmen zu.

Die Trailer fänden künftig auf einer gepachteten Wiese Platz, teilte Vize-Bürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg mit. Sie zerstreut Bedenken, dass die Wohnmobile Parkplätze für Südbad-Gäste blockieren. Die Nutzung konzentriere sich auf Frühjahr und Herbst, da seien die meisten Jugendregatten. Kostenlos will man die Wohnmobile nicht dulden. Ihre Zahl soll sich in Absprache mit dem Rathaus auf maximal zehn beschränken. Thomas Parstofer (CSU) regte an, dass Tutzing generell ähnlich wie Murnau für Wohnmobil-Touristen einen Platz mit Wasser- und Stromanschluss anbietet: "Maximal drei Tage gegen Gebühr, dafür holt man sich eine Berechtigung im Rathaus." Ein Vorschlag, so der Rathauschef, der separat diskutiert werden müsse.

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