Tutzing:Retter in Nöten

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Verkehrsunfälle, Herzinfarkte oder Kinder im Fieberkrampf - mit ihrem neuen Fahrzeug ist die Tutzinger BRK Bereitschaft rasch vor Ort. (Foto: Privat)

BRK hofft auf Ersatz mit Garage und Unterrichtsraum anstelle der Rotkreuzalm

Die 24 Helfer der BRK Bereitschaft Tutzing suchen dringend eine neue Bleibe. Der Standort hoch oben an der Traubinger Straße, am Ort als Rotkreuzalm bekannt, habe keine Zukunft, hob Bereitschaftsleiter Marcus Lauber, 30, bei der Jahreshauptversammlung hervor. Fotos unterstrichen den maroden Zustand des Gebäudes. Ein zeitgemäßer Standort mit einem Ausbildungsraum für Mitglieder und für Erste-Hilfe-Kurse der Bevölkerung, Büro, Lagerraum und Garagen steht jetzt oben auf der Wunschliste. Dann könnten die Tutzinger auch den Aufbau einer Bereitschaftsjugendgruppe forcieren.

Immerhin erfüllte sich im März dank Spender ein anderer Wunsch: Ein umgerüsteter und frisch rot-gelb lackierter A4 ersetzt den 13 Jahre alten Einsatzwagen der First Responder. Das Auto war teilweise schon nicht mehr angesprungen. BRK-Kreisgeschäftsführer Jan Lang stellte seinen Dienstwagen als neues Fahrzeug zur Verfügung. Pfarrer Peter Brummer segnete bei der Versammlung den Wagen und hob die Bedeutung der Bereitschaft für Tutzing hervor. Die war im Jahr 2016 in 412 Fällen zur Hilfe geeilt, zehn Mal mehr als noch 2013. "Damals waren wir auch nur acht, neun Leute", erinnert sich Lauber.

Die Retter eilten unter anderem zu 21 Verkehrsunfällen, fünf Arbeitsunfällen, drei Suizidversuchen, drei Schulunfällen, zwei Schlägereien und einer Messerstecherei, versorgten 59 Menschen nach einem Sturz, 46 mit Kollaps, 18 mit Herzinfarkt, zwölf mit Alkoholvergiftung, vier Kinder mit Fieberkrampf und zwei mit Atemnot. Vier Personen konnten die Rotkreuzler erfolgreich wieder beleben. In drei Fällen kam jede Hilfe zu spät - angesichts sicherer Todeszeichen griffen die Helfer nicht ein. Die Mannschaft leistete über 11 000 Dienststunden. In mehr als 7000 Stunden meldete sie sich als "einsatzbereit" an die Integrierte Leitstelle Fürstenfeldbruck. "Das entspricht 294 Tagen", so Laubers beeindruckende Bilanz der Ehrenamtlichen.

Die Tutzinger stellen im Landkreis Starnberg die seit 2014 beim BRK aufgebaute Schnell-Einsatz-Gruppe Technik und Sicherheit. Sie unterstützt Einsätze mit handwerklich-technischen Kenntnissen und kümmert sich speziell um die Sicherheit am Einsatzort, Stromversorgung und Beleuchtung. Die Tutzinger sind in die Alarmpläne des Landkreises integriert. 2016 waren sie an drei Einsätzen beteiligt: bei zwei Großbränden in Starnberg und Berg und beim Amoklauf am Münchner Olympiaeinkaufszentrum.

© SZ vom 12.04.2017 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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