Tutzing:Privathecke unerwünscht

An den neuen Anwesen Bräuhausstraße 33a und b möchte der Verwalter, die Full Haus GmbH aus Martinsried, gern auf einem öffentlichem Streifen entlang der Lindemannstraße Kirschlorbeer pflanzen. Die Rathausverwaltung schlug im Umwelt- und Verkehrsausschuss vor, den Antrag abzulehnen. Die Ausschussmitglieder schlossen sich einstimmig an. Man wolle keinen Präzedenzfall in Tutzing schaffen, war man sich einig. Thomas von Mitschke-Collande (CSU) machte deutlich, dass er das Vorgehen dreist findet. Zuerst würden die Grundstücke "bis auf Anschlag ausgenutzt". Weil dann kein Platz mehr sei, wolle man Hecken auf öffentlichem Grund platzieren. "Die Vorteile werden privatisiert, die Nachteile sozialisiert", fasst er zusammen. Georg Schuster (ÖDP) befürchtet, dass man mit einem Ja ähnlichen Vorstößen "Tür und Tor öffnet". Im Rathaus äußerte man vor allem deshalb Bedenken, weil die Gemeinde mit der Hausverwaltung einen Vertrag abschließen müsste. Der müsste unter anderem Pflege und Kosten regeln und was gepflanzt werden dürfte. Laut Ortsbausatzung schon mal kein Kirschlorbeer, nur heimische Gehölze. Das alles zu überprüfen sei ein enormer Aufwand, erläuterte Klaus Hirschvogel von der Bauverwaltung. Eventuell werde auch eines Tages die gesamte Einfahrt an der Lindemannstraße zum Einkaufszentrum neu überplant, gab 3. Bürgermeisterin Marlene Greinwald (Freie Wähler) zu bedenken. "Da brauchen wir jeden Zentimeter Grund." Sich dann herumzustreiten, dass die Hecke wieder entfernt werden müsse, sollte man vermeiden.

© SZ vom 31.05.2017 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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