Tutzing:"Noch was am Rücken frei"

Oliver Freudenberg lässt sich alle sechs Wochen tätowieren

Was bewegt jemanden, sich rundherum tätowieren zu lassen? Ist es die Lust am Schmuck? Ein Hobby? Eine Lebenseinstellung? Alles zusammen, findet Oliver Freudenberg. Er spaziert regelmäßig alle sechs Wochen zu Vroni Pischetsrieder ins Tattoo-Studio. Zuletzt hat sich der 49-jährige Traubinger im Februar den rechten Ellenbogen verschönern lassen. Angefangen hat er mit 17. Im Eigenversuch. "Mit einem Freund zusammen hab ich's ausprobiert, weil's halt cool war." Das Ergebnis überzeugte eher nicht. Die missglückte Taube geriet später gnädig unter die großen Fittiche eines Adlers. "Aber wenn du mal anfängst, lässt dich das einfach nicht mehr los", beschreibt er die Leidenschaft für die Kunst am Körper.

Es ist die eigene Biografie, die er auf seiner Haut verewigt. Am rechten Oberschenkel hat sich der Motorradfahrer eine mexikanische Comicfigur stechen lassen, einen Cowboy auf einer Chopper-Maschine. Flammen züngeln auf Freudenbergs rechten Arm. "Sie sollen mich erinnern, dass ich aufpasse und mich nicht verbrenne." In einer seiner Kniekehlen wohnt ein Monster. Mit feinem Schattenschlag "Das kann die Vroni super. Daran merkt man den gute Tätowierer - wenn der so eine Tiefe reinbringt", schwärmt er. Über Jahrzehnte ist die Bilderflut auf seinem Körper gewachsen. Fast traurig konstatiert er, dass er jetzt "grad noch was am Rücken frei" hat. Damit ist wohl noch in diesem Jahr Schluss mit den Tattoo-Studio-Stunden.

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