Tutzing:Neue Kirchenbänke und viel Kunst

Die Tutzinger Christuskirche feiert das Ende aufwendiger Bauarbeiten

Ein halbes Jahr dauerten die rund 850 000 Euro teuren Bauarbeiten in und um die evangelische Christuskirche in Tutzing. Am kommenden Sonntag kann sich die Gemeinde mit Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler ein Bild bei einem Festgottesdienst um 10.15 Uhr ein Bild von den Veränderungen machen. Denn pünktlich zu ihrem 85. Geburtstag hat die Kirche ein neues Gesicht erhalten.

Im Advent 1930 war die Kirche eingeweiht und 1970 erstmals renoviert worden. Jetzt geht man als erste mit dem Umweltsiegel zertifizierte Gemeinde des Dekanats Weilheim mit einer ökologisch nachhaltigen Heizung in die Zukunft. Zudem tun sich Besucher mit einem behindertengerechten Zugang an der Westseite leichter sowie mit einer Lautsprecheranlage samt Induktionshilfe für Schwerhörige. Arbeiter dichteten das Dach über der Sakristei ab und ersetzten kaputte Fenster. Auch künstlerisch wurden neue Akzente gesetzt. Der Allgäuer Künstler Christian Hörl hat die Nordseite der Kirche geöffnet und eine Lichtstele gesetzt. Aus Messing gefertigt sind Altar, Ambo und Taufstein. Die bisherigen Prinzipalstücke gehen an die neue katholische Kirche im bosnischen Novi Grad. Dort war das alte Gebäude im Bürgerkrieg zerstört worden. In Tutzing ergänzen Kirchenbänke aus unbehandeltem Eichenholz, Bestuhlung im vorderen Teil und die längst fällige Sanierung der Klais-Orgel das Auffrischungs-Programm. Angetan zeigt sich Pfarrerin Ulrike Wilhelm vom Architekturbüro Guggenbichler-Netzer aus München. Das Büro, das auch die Allerheiligenhofkirche in der Münchner Residenz modernisiert hat, leitete die Um- und Einbauten. Von den Kosten übernahmen die Landeskirche 250 000 Euro und die Gemeinde Tutzing 40 000 Euro. Den Löwenanteil trug die Kirchengemeinde mit ihrem überaus aktiven Verein "Bausteine Christuskirche Tutzing" mit zahlreichen Spendenaktionen bei. Während des Umbaus gewährte die katholische Schwestergemeinde St. Peter und Paul Asyl, "Ausdruck unserer hervorragenden ökumenischen Beziehungen", bedankt sich Pfarrerin Wilhelm.

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