TutzingEr könnte mit Bambis und Verdienstorden mehrere Wohnzimmer dekorieren. Peter Maffay, seit 2009 Ehrenbürger von Tutzing, hat dazu noch acht deutsche Schallplattenpreise bekommen, drei Echos und die Goldene Kamera. Nun kommt die wohl wichtigste Auszeichnung dazu, die der Ort, in dem er seit 1981 lebt, zu vergeben hat: der Toleranzpreis der Evangelischen Akademie. Eine Jury unter dem Vorsitz des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein, der auch den Politischen Club der Tutzinger Institution leitet, begründete ihre Entscheidung am Dienstag mit dem sozialen Engagement des aus Siebenbürgen stammende Musikers. "Peter Maffay ist ein überzeugender Botschafter der Toleranz, der Hoffnungszeichen setzt und einen wirksamen Beitrag für soziale Gerechtigkeit leistet", sagte Akademiedirektor Udo Hahn. Der Preis ist mit 7500 Euro dotiert, wird alle zwei Jahre vergeben und soll Persönlichkeiten würdigen, die sich für die Verständigung zwischen Menschen, Nationen, Religionen und Kulturen einsetzen. Der 62-jährige Deutschrocker soll die Urkunde bei einem Festakt am 26. Juni in Tutzing erhalten. Er reiht sich damit in eine Riege sehr namhafter Preisträger ein, darunter der frühere Bundespräsident Roman Herzog, Dirigent Daniel Barenboim, Schriftsteller Henning Mankell und Religionsführer Aga Khan. Maffay setzt sich seit jeher für Toleranz ein und zieht gegen Rassismus zu Felde. Mit der Maffay- und der Tabaluga-Stiftung, bei deren Gründung der Sänger und Gitarrist vor 27 Jahren Pate stand, gibt er traumatisierten Kindern und Jugendlichen die Chance, ihre schrecklichen Erfahrungen aufzuarbeiten und wieder Mut zu fassen. Zu den "Schutzräumen", die er aufgebaut hat, gehören das Tabalugahaus Jägersbrunn, eine Pension im Zillertal, eine Finca auf Mallorca und ein Kinderhaus in Radeln/Rumänien. Die Akademie vergibt heuer auch erstmals einen Preis zur Förderung der Zivilcourage, und zwar an das "Bayerische Bündnis für Toleranz - Demokratie und Menschenwürde schützen". Der Verbund aus 30 Organisationen setze ein "unübersehbares Zeichen gegen Intoleranz", so die Begründung.
Auszeichnung für Peter Maffay. Foto: Treybal
(Foto: Georgine Treybal)