Tutzing:Kreuzung oder Kreisel

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Hauptstraße beschäftigt Bürgerforum und Ausschuss

Mehr Radwege, Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 und breitere Gehwege zwischen Schulen und Turnhalle: Das waren die Anregungen, die die Tutzinger Bürger zum Thema Umbau der Hauptstraße bislang eingebracht hatten. Beim dritten Bürgerforum im brechend vollen Roncallihaus erörterte Planer Benjamin Neudert den vorläufigen Entwurf. Hauptaugenmerk beim Ausbau der Hauptstraße soll ein Radschutzstreifen sein. Aus Richtung Bernried endet der Radweg derzeit in Höhe der Seestraße. Er müsste als 2,50 Meter breiter kombinierter Geh- und Radweg verlängert und bis in die Kreuzung Hauptstraße/Lindemannstraße hineingezogen werden mit einer Querungsmöglichkeit an jeder Straße. Bei einer Kreisellösung könnte der Weg außen herumgeführt werden. Der Kreisel hätte zusammen mit einem gepflasterten Innenring und einer sieben Meter breiten Fahrbahn einen Durchmesser von 35 Meter. Noch sei die Entwurfsplanung "nackt", sagte Neudert. In den kommenden Monaten könne über die Gestaltung gesprochen werden. Auf der Veranstaltung selbst konnten die Bürger die Details des Entwurfs auf Plänen sehen. Diskutiert wurde nur im kleinen Kreis. Bürgermeisterin Marlene Greinwald kündigte an, dass der Vortrag von Benjamin Neudert auf die Gemeindehomepage gestellt werden soll.

Die Gemeinde hat noch Zeit für die Feinplanungen. Denn der Umbau der Hauptstraße muss auf das kommende Jahr verschoben werden, da die Trinkwasser und Erdgasleitungen neu verlegt werden müssen. Wie Greinwald am Rande der Veranstaltung betonte, will die Gemeinde vermeiden, dass sich die Anwohner an den Kosten beteiligen müssen. Zwar habe Tutzing eine Straßenausbausatzung, sie sei bislang aber noch nie angewendet worden, sagte die Rathauschefin. Probleme gibt es laut Greinwald auch bei der Kreisellösung. Sie müsste nämlich von der Gemeinde bezahlt werden. "Da werden wir noch nachverhandeln."

Ein Resümee zum Bürgerforum wurde auf der Sitzung des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschusses am Dienstag gezogen. Greinwald sagte, sie habe bei den Besuchern keinen eindeutigen Trend in Richtung Kreisel- oder Einmündungslösung erkennen können. Welche Variante gebaut wird, soll in der März-Sitzung des Gemeinderatsentschieden werden. Vorrangig müssten bis dahin die Eigentumsverhältnisse geklärt werden. Bereits jetzt liegen Teile der Einmündung auf Privatgrund.

Auch im Gremium machte sich Verunsicherung breit. Es gebe für beide Lösungen gute und schlechte Argumente, meinte Stefanie von Winning (CSU). Der Vorschlag von Bernd Pfitzner (Grüne), wonach der Rat eines zusätzlichen Planers eingeholt werden soll, wurde jedoch mehrheitlich abgelehnt. "Es ist viel diskutiert worden. Irgendwann müssen wir zu einem Schluss kommen", sagte Toni Aigner (FW).

© SZ vom 22.02.2018 / sbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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