Innen abgespeckt und kompakter, außen mit teilweise veränderter Fensterfront - die Tekturpläne für das Aparthotel mit Tanzschule und einer Tiefgarage mit 28 Plätzen an der Bräuhausstraße 1 stießen am Dienstag im Bauausschuss mehrheitlich auf Wohlwollen. Dass aber nun der Grundbaukörper drei Vollgeschosse umfasst, mit einer aufgesetzten Rotunde sogar insgesamt vier, entspreche nicht der ursprünglichen Intention, wie mehrere Ausschussmitglieder monierten. Man habe dem Hotel eine hohe Lobby und großzügige Zimmer ermöglichen wollen, so Wolfgang Marchner (Bürger für Tutzing). Doch die Höhe habe der Bauwerber dahingehend ausgenutzt, aus zwei Geschossen innen de facto drei zu machen. Heinrich Reiter (Freie Wähler) nannte das Vorgehen der Simson Errichtungs- und Betreibergesellschaft mbH "befremdlich", drei Geschosse einfach in zwei zu packen - mit nun teils sehr niedrigen Räumen. Das beinahe großstädtisch anmutende Vorhaben hat Tutzings Kommunalpolitiker schon mehrfach beschäftigt.
Der geänderte Bauantrag enthält nun nach Abstimmung mit der Gemeinde im 3. Obergeschoss keinen Seminar-, sondern einen Fitnessbereich. Anstelle der Fitnessmöglichkeiten in den Hotelebenen soll es mehr Gästezimmer und ein Gästebüro geben. Im Erdgeschoss, das Hotel und Tanzschule gemeinsam nutzen, entfallen Lagerräume, ebenso ein Zwischengeschoss und eine ursprünglich außen vorgesehene Kellertreppe. Wegen der Geschosszahlen ist eine Befreiung vom Bebauungsplan nötig, den die Gemeinde für dieses Gebiet gerade aufstellt. Der Bauausschuss empfiehlt mit 7:3 Stimmen Einverständnis zum geänderten Bauantrag, ebenso befürwortete er mit 7:3 die Befreiung. Das letzte Wort hat der Gemeinderat.