Im Schlagabtausch mit Tutzings früherem Bürgermeister Stephan Wanner um einen Gehsteigstreifen weist die Gemeinde auf das laufende Enteignungsverfahren hin. Wie berichtet, hatte Rechtsanwalt Wanner im Namen seiner Frau Beatrice angekündigt, jetzt Tatsachen zu schaffen. Er will vor dem Familien-Anwesen Oskar-Schüler-Straße 1 zwei private Stellplätze samt Bepflanzung verwirklichen - der jahrzehntelang genutzte Bürgersteig soll damit endgültig der Allgemeinheit entzogen werden. Bürgermeister Rudolf Krug informiert Wanner in seiner Antwort, dass die Gemeinde am 15. September beim Landratsamt die Enteignung beantragt habe. "Sollten Sie während des schwebenden Verfahrens irgendwelche baulichen Maßnahmen vornehmen", heißt es weiter, werde vorsorglich darauf hingewiesen, dass die Gemeinde, unabhängig vom Ausgang des Verfahrens keinerlei Schadenersatz leisten werde. Umgekehrt behält sich das Rathaus Schadenersatzforderungen für etwaige Rückbauten vor, falls das Landratsamt dem Antrag folge.
Wanner befindet sich mit der Gemeinde im Clinch, seitdem er 2014 seine Wiederwahl gegen Krug verlor. In Tutzing verfolgt man die Dauerfehde des Juristen zunehmend mit Unverständnis.