Überraschung in Tutzing:Dörrenberg winkt ab

Die Vizebürgermeisterin kandidiert nicht für den Chefposten im Rathaus

Von Otto Fritscher, Tutzing

Wenige Stunden vor der Sitzung des Tutzinger Gemeinderats am Dienstagabend hat Vizebürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg (CSU) ihre Bereitschaft zurückgezogen, als ehrenamtliche Bürgermeisterin bis zum Ende der jetzigen Legislaturperiode im April 2020 zu kandidieren. Dafür wäre eine Satzungsänderung nötig, mit der der Gemeinderat den Weg für einen ehrenamtlichen Bürgermeister frei machen würde. Denn nur unter dieser Bedingung dürfte Dörrenberg überhaupt kandidieren. Für die Bewerbung um den hauptamtlichen Chefposten in Tutzing ist Dörrenberg mit 65 Jahren zu alt, die Kandidatur für einen ehrenamtlichen Bürgermeister wäre indes möglich. In Tutzing war zunehmend Kritik laut geworden, die CSU könne sich mit der Wahl Dörrenbergs als Bürgermeisterin einen zusätzlichen Sitz im Gemeinderat verschaffen, weil dann ein Nachrücker auf der CSU-Liste in das Gremium einzöge.

Nun die Rolle rückwärts: "Um für die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde einen einvernehmlichen Ämterübergang zu ermöglichen, stehe ich deshalb für eine ehrenamtliche Bürgermeisterkandidatur nicht länger zur Verfügung. So kann unabhängig von meiner Person über eine mögliche Satzungsänderung entschieden werden", schreibt Dörrenberg in einer Pressemitteilung.

Dörrenberg war nach eigenen Worten zu einer ehrenamtlichen Kandidatur bereit, um nach dem Tod des hauptamtlichen Bürgermeisters Rudolf Krug "eine möglichst ruhige Nachfolgelösung zu finden". Und zugleich sollte es mit Dörrenberg als Interimskandidatin für gut zwei Jahre ermöglicht werden, Gemeinderat und Bürgermeister zeitgleich zu wählen.

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