Tutzing:Bürgerhaus auf der Wunschliste

Die CSU Tutzing setzt sich für ein Begegnungszentrum auf dem alten TSV-Areal und ein Nahverkehrskonzept ein

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Noch haben Gemeinderäte und Tutzinger Rathaus genug zu tun, Altlasten aus der Ära Wanner abzuarbeiten, wie den Kampberger Radweg oder die vermurkste Dreifachhalle. Anderes ist auf den Weg gebracht, etwa der neue Kindergarten auf der BRK-Alm und der Schulumbau. Genau der richtige Zeitpunkt also, findet die Tutzinger CSU, um für die zweite Hälfte der Legislaturperiode Akzente zu setzen. Die Fraktion setzt sich für ein Bürgerhaus und ein örtliches Nahverkehrskonzept ein. Der Gemeinderat soll dafür erst einmal Planungskosten im Haushalt 2016 einstellen.

Ein Bürgerhaus steht schon lang auf der Wunschliste der Tutzinger. Zuletzt hatten sich die Christ-Sozialen ein derartiges Begegnungszentrum im Wahlkampf 2014 auf ihre Fahnen geschrieben. Jetzt machen die sieben CSU-Gemeinderäte einen konkreten Vorstoß. Sie wollen ein Bürgerhaus auf dem ehemaligen TSV-Gelände verwirklicht sehen. Das Projekt soll neben einem Bürgersaal auch Räume für Vereine und Bildungsangebote sowie eine Kantine für die Ganztagsschule der Volksschule beinhalten. Für die Planung sollen 100 000 Euro bereit gestellt werden. "Ein sozialer Treffpunkt am Ort ist notwendig", unterstreicht Stefanie von Winning im Pressegespräch. Das Roncallihaus der Kirche sei ausgelastet. Darüber freue man sich ja. Aber gerade jetzt, wo es um Integration der Flüchtlinge gehe, sei Raum für Begegnungen und Unterricht dringend nötig. Auch die Volkshochschule hätte gern eine feste Bleibe. CSU-Ortsvorsitzender Thomas Parstorfer will den Mitgliedern der etwa 80 Tutzinger Vereine ermöglichen, sich zu treffen "ohne, dass der Verzehr im Vordergrund steht", also nicht nur in Gaststätten. Der Betreiber eines Bürgerhauses hätte zwei Standbeine: Er könnte den Saal bewirtschaften und vom Mittagessen für die Schüler leben. Das Konzept, betonen Winning und Parstofer, müsse im Gemeinderat sicher noch ausgiebig diskutiert werden. Zu untersuchen sei, was auf dem 2013 freigeräumten Grundstück an der Greinwaldstraße machbar ist und ob es eventuell EU-Zuschüsse gibt, wenn das Haus als Bildungsprojekt deklariert werde.

Senioren, Schulkinder, Pendler - alle sollen nach dem Wunsch der CSU von einem "attraktivem, verlässlichen Bussystem" profitieren. Das soll nicht nur die Tutzinger Ortsteile verbinden, sondern auch Bewohner aus den hohen Lagen wie am Höhenweg, Bareisl, an der Kustermannstraße und Luswiese sicher ins Zentrum und wieder hinauf bringen. "Damit wollen wir den Autoverkehr reduzieren und die chaotische Parksituation im Zentrum lösen. Es reicht eben nicht, ideologisch an die Leute zu appellieren, zu Fuß zu gehen", kontert Parstorfer den Hinweis, dass dieser CSU-Antrag ebensogut von den Grünen stammen könnte.

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