Tutzing:Bremser Bahn

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Tutzing wartet weiter auf schöneren Bahnhofsbereich

Das Fahrziel steht fest, aber die Deutsche Bahn weiß gar nicht, welchen Lokomotivführer sie einsetzen soll. So in etwa lässt sich die Lage beschreiben, in der die Gemeinde Tutzing mit ihrem Bahnhof steckt. Gemeinderäte hatten Bürgermeister Rudolf Krug ein ganzes Paket geschnürt, um den Bahnhof aufzuhübschen und die Situation für Pendler zu verbessern. Das jüngste Gespräch mit Bahn-Vertretern sei auch in sehr freundlicher Atmosphäre verlaufen, berichtete der Rathauschef im Verkehrsausschuss. Die Ansprechpartner hätten "sich nicht grundsätzlich verweigert, was zu tun". Konkret weitergekommen ist Tutzing mit seinen Plänen aber offenbar nicht.

Als Bremse erweist sich, wie Krug darlegte, dass die Bahn die Zuständigkeiten für Park + Ride gerade in eine neue, eigenständige Gesellschaft verlagere. Die sei momentan in der "Findungsphase". Hier werde man jedenfalls dranbleiben. Denn es könne ja auch nicht im Sinne der Bahn sein, dass der Parkplatz morgens schon um 7.30 Uhr komplett dicht sei. Auch die gewünschte Tarifveränderung sei angesprochen worden, um Zugfahrten aus Weilheim denen mit der S-Bahn von Tutzing nach München anzugleichen. Derzeit stellen viele Pendler in Tutzing ihr Auto ab und fahren mit der S-Bahn, weil das Ticket nur halb so teuer ist. Nicht weitergekommen ist man auch mit dem dritten Aufzug. Die Bahn warte auf Auftrag, so Krug. Allerdings müsse sich jemand finden, der den Lift bezahle. Warum denn Herrsching jetzt mit so einem komfortablen Bahnhof samt moderner Radschließanlage aufwarten könne, wollte Thomas Parstofer (CSU) wissen. Die Ammersee-Gemeinde, so Krug, habe viele Geld in die Hand genommen und sei inzwischen Eigentümer des Bahngeländes. Für so eine Investition hat Tutzing kein Geld. So wird man warten müssen, bis sich etwas rührt.

© SZ vom 30.10.2015 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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