Tutzing:Appetit auf mehr

Tutzing: Da schaut Fritz Häring, wie schnell und gekonnt sich dieser Sikh seinen Turban wickelt. Immerhin hat es der Tutzinger TV-Koch auch geschafft.

Da schaut Fritz Häring, wie schnell und gekonnt sich dieser Sikh seinen Turban wickelt. Immerhin hat es der Tutzinger TV-Koch auch geschafft.

(Foto: oh)

Fritz Häring, Wirt vom Midgardhaus, bereist fürs TV Rom

Von Otto Fritscher, Tutzing

Mal den Elvis Presley machen, dann wieder einen meterlangen Pizzateig mit einer Schaufel in den Holzofen schieben, und sich dann genau erklären lassen, wie man einen Turban richtig wickelt. Muss ein ganz abwechslungsreicher Beruf sein, den Fritz Häring da ausübt. Eigentlich ist er Wirt von "Härings Wirtschaft" im Tutzinger Midgardhaus. Aber im Lauf der Jahre hat sich der gelernte Koch eine hübsche Nebenbeschäftigung aufgebaut: Er ist immer wieder im Fernsehen zu sehen, im dritten Programm. In seiner Sendereihe "Bayern isst bunt" besucht er die verschiedensten Nationalitäten, die im Freistaat leben, so wie jetzt im vergangenen März die Community der Sikhs in München. Die haben gerade ihr Neujahrsfest gefeiert, und Häring samt Regisseur Stefan Zanev und Kamerateam waren Augenzeugen, wie gefeiert, gekocht und gegessen wird. Bei dieser Gelegenheit hat sich Häring auch gleich mal erklären lassen, wie ein Turban richtig sitzt.

Nun ist Häring am Ostermontag wieder im Bayerischen Fernsehen bewundern. Um 19.15 Uhr will er den Zuschauern "Appetit auf Rom" machen, so der Titel der 45-minütigen Sendung. Er nimmt die Zuschauer mit in die Stadt, die viele schon zu kennen glauben, und geht in Gassen, Winkel und Viertel, die dem normalen Touristen häufig verschlossen bleiben. Wer bekommt schon ein Interview mit dem Chefredakteur einer Zeitung, der Häring mitnimmt zu seinem Lieblingsitaliener? Dort erfährt Häring, dass der Römer statt Parmesan lieber getrockneten Fisch über die Pasta streut. Und bei seinem Besuch bei Radio Vatikan führt sich Häring mit der unbefangenen Frage ein: "Was für Musik spielt ihr denn?" Die Stimme des Papstes, wie Radio Vatikan genannt wird, hat ein Wortprogramm in vielen Sprachen und sendet höchstens mal ein bisschen Glockengeläut und geistliche Musik.

"Appetit auf Rom" ist die vierte Sendung dieser Reihe nach den Reiseberichten aus Istanbul, Tel Aviv und Jerusalem. Die nächste Folge, so ist es geplant, soll ein Besuch in Stockholm sein. Nicht ganz so weit geht es bei "Bayern isst bunt". Drei Folgen gibt es pro Jahr, jede mit Einschaltquoten von rund 15 Prozent, "ein Spitzenergebnis", wie sich Häring freut. Zwei Folgen hat er heuer schon gedreht, eben bei den Sikhs und der griechisch-orthodoxen Gemeinde in Würzburg. Und Thanksgiving mit amerikanischen Soldaten in Grafenwöhr ist bereits im Kasten und wir im Herbst gesendet. Vorher noch, im Frühjahr, knöpft sich Häring in seiner unbefangenen Art eine mongolische Community vor. Getreu seines Mottos: "Ich reise, ich esse, ich habe Appetit auf mehr."

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