Tutzing:Andechser Hof verkauft

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Seit mehr als sechs Jahren ist der Andechser Hof in Tutzing zugesperrt. Jetzt soll er wiederbelebt werden. (Foto: Nila Thiel)

Einheimisches Ehepaar erwirbt Gasthof vom Kloster Andechs

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Kornelia und Georg Schuster aus Unterzeismering haben von der Klosterbrauerei Andechs das Grundstück mit der Gaststätte "Andechser Hof" in Tutzings Ortsmitte gekauft. Das Kloster teilte den bereits notariell vollzogenen Verkauf mit. Mit dem Verkauf besteht Hoffnung, dass es für den seit mehr als sechs Jahren zugesperrten Gasthof aus dem Jahr 1865 eine Zukunft gibt. Im vergangenen Juli waren weit gediehene Verhandlungen mit einem anonymen Investor gescheitert, für den die Gemeinde Baurecht auf dem 2850 Quadratmeter großen Areal geschaffen hatte. Mit Wohnungsbau wollte er die auf fünf Millionen geschätzten nötigen Investitionen für den Gasthof finanzieren.

Der selbständige Georg Schuster vertritt seit 2014 als Parteiloser die ÖDP im Gemeinderat. Seine Frau Kornelia gehörte dem Vorstand der Tutzinger CSU an. Sie hat Erfahrung in der Gastronomie, unter anderem hat sie im Starnberger "Undosa" und im "La Villa" in Niederpöcking gearbeitet. Das Ehepaar möchte gemeinsam mit der Gemeinde Lösungen entwickeln, damit in den Andechser Hof "wieder ein Stück Leben einkehren kann". In den nächsten Tagen stehen Gespräche mit Planern an, teilte Kornelia Schuster auf SZ-Anfrage mit. Denkbar seien ein Hotel oder günstige, altengerechte Wohnungen. Die Gemeinde werde zudem ihr Vorkaufsrecht prüfen. Eine Option, die angesichts der klammen Finanzlage Tutzings eher als unwahrscheinlich gelten dürfte. Angaben über die Kaufsumme gibt es nicht, doch war vor Jahren die Rede, dass das Kloster etwa 1,5 Millionen Euro erzielen wolle. Christian Rieger, kaufmännischer Leiter der klösterlichen Wirtschaftsbetriebe, freut sich, "dass wir den Andechser Hof an eine ortsansässige Familie weitergeben können, die die Gegebenheiten und Bedürfnisse in Tutzing bestens kennt."

Viele Tutzinger wünschen sich vor allem, dass der große Saal wieder für Veranstaltungen und Feste zur Verfügung steht. Auch der Gemeinde käme das entgegen. Die muss, etwa zur Bürgerversammlung, ins Roncallihaus ausweichen und ist auf das Wohlwollen der Pfarrei angewiesen. 2015 hatten sich in einer Unterschriftenaktion mehr als 2300 Tutzinger für die Wiedereröffnung des verwaisten Andechser Hofs stark gemacht.

© SZ vom 04.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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