Mit einem langen Paddel in der Hand stehen sie auf einem wackeligen Surfbrett und gleiten über den See, manche langsamer, andere sportlich schnell. Stand-Up-Paddeln - kurz SUP - heißt die neue Trendsportart, die auch auf dem Starnberger See immer häufiger zu sehen ist. Ganz begeistert davon ist etwa Sport-Instructor Nico Greif vom Tutzinger Surf- und Segel-Center. Er hatte die moderne Paddel-Technik vor drei Jahren im Urlaubentdeckt, allerdings surfte er dort in der Welle. Deshalb war Greif zunächst skeptisch, ob SUP auf ruhiger See Spaß machen kann, doch das Ausdauertraining hat ihn überzeugt.
Das Tutzinger Wassersport-Center bietet den kuriosen Sport in diesem Sommer bereits zum dritten Mal an. Anfangs war das Interesse eher gering, doch inzwischen reißen sich die Menschen beinahe um die Bretter. "Mittig stehen, leicht in die Knie gehen, den Körper gespannt halten und zuerst fünfmal auf der einen, dann auf der anderen Seite kräftig paddeln", erklärt Trainer Greif die Technik.
An windschwachen Tagen verleiht das Tutzinger Wassersport-Center laut Surflehrer Edi Baudrexl schon mal 30 SUP-Bretter. Und auch Fitnessstudios zeigen sich am Paddeln im Stehen interessiert. Schließlich trainiere man durch die stetige Ausgleichbewegung vor allem die Muskeln, die man bei anderen Sportarten nicht benutze, sagt Greif. Die neue Trendsportart wird nicht umsonst als Nordic Walking auf dem Wasser bezeichnet. Aber es gibt noch andere Gründe, Stand-up-Paddeln zu lernen: Laut Braudrexl hat sich einmal eine besorgte Mutter mit dem Paddel aufs Brett gestellt, um hinter ihren Kindern hereilen zu können, wenn diese zu weit raus geschwommen sind.
Die neue Sportart stammt übrigens aus Hawaii. Polynesische Fischer verwendeten einst die Bretter, aber auch hawaiianische Surflehrer fanden sie nützlich, um Schüler im Stehen auf dem Longboard zu beobachten. Das Tutzinger Center veranstaltet an diesem Sonntag, 28. August, zum zweiten Mal einen Wettbewerb. Beginn ist um 14 Uhr, Anmeldung unter www.nordbad.de.
Wer keine Lust hat auf sportliches Kräftemessen, kann übrigens auch ganz entspannt Ausflüge auf dem Brett im Fünf-Seen-Land unternehmen. Die Touren auf bayerischen Seen und Flüssen seien nach Auskunft der Aktiven kaum anstrengender als Bergsteigen oder Fahrrad fahren.