Auf fünf Meter Länge ist die denkmalgeschützte Friedhofsmauer an der Weilheimer Straße in Traubing eingestürzt. Verletzt wurde zwar niemand, doch die Straße ist dort seit dem Vorfall, der sich am vergangenen Wochenende ereignete, gesperrt. Die etwa 35 Meter lange Mauer unterhalb der Gräber an der Kirche Mariä Geburt ist seit längerem ein Sanierungsfall. Denn das obere Erdreich drücke so stark auf diese Mauer, dass es schon "Ausbuchtungen" gebe, berichtet Traubings Pfarrer Leander Mikschl. Die Auswölbungen seien die Schwachstellen in dem mehr als hundert Jahre alten Bauwerk. Der nassen Erde habe nach den Gewitterregen die Mauer "nicht mehr standgehalten", sagte der Geistliche am Montag der SZ.
Noch kurz vor dem Mauerbruch hatte das zuständige Pfarramt Pöcking Angebote von Firmen erhalten, um für etwa 40 000 Euro die zwei Meter hohe Friedhofsmauer zu festigen. Doch die Natur habe jetzt zugeschlagen, konstatierte der Pfarrer. Nun müsse mit einem Statiker, dem Projektmanager des Bischöflichen Ordinariats und dem Landesamt für Denkmalpflege alles überplant werden. Das sei ein schwieriges Unterfangen - denkbar sei es aber, behutsam hinter der Feldsteinmauer eine abstützende, moderne Betonwand zu ziehen, erläuterte der Pfarrer. Die Höhe der neuen Kosten seien zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht abschätzbar.
Bereits vor 20 Jahren war ein ähnlich großes Teilstück aus der Friedhofsmauer herausgebrochen, berichtet Peter Scheifele, Vorsitzender des Traubinger Feuerwehrvereins und Mitglied der Kirchenverwaltung. Nach der erneuten Erosion hatten am Samstag der Tutzinger Bauhof und eine Firma zwei Lkw-Ladungen mit Sand und Wandkies an der kaputten Mauer abgeschüttet, um mit zwei Wällen und "statischem Gegendruck" den Bereich provisorisch abzusichern, wie Scheifele erläutert. Nur rein vorsorglich sei eine Gräberreihe abgesperrt worden, doch nachrutschen könne jetzt nichts mehr, versicherte der Traubinger.