Trail-Run:Über Stock und Stein

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Stefan Paternoster (links) und Andreas Hirschberger organisieren den Andechser Trail-Run. (Foto: Nila Thiel)

Der Andechs-Trail ist etwas Besonderes und immer ausgebucht

Interview von Ute Pröttel, Andechs

Seit sieben Jahren organisieren Stefan Paternoster, 38, Andreas Hirschberger, 35, und Peter Cabell, 44, in Andechs einen Trail-Run. Wer einen der begehrten Starterplätze ergattern will, muss sich das Anmeldedatum im Kalender markieren. Innerhalb von sechs Stunden waren in diesem Jahr alle Plätze vergeben. Am kommenden Samstag um 10 Uhr geht's los. Wo man sich als Zuschauer am besten positioniert und warum sie mit dem Radl auf die Strecke gehen, verraten Paternoster und Andreas Hirschberger.

SZ: Innerhalb weniger Stunden waren die Startplätze für den Andechs-Trail vergeben. Wie erklären Sie sich das?

Stefan Paternoster: Der Andechser Trail-Run hat einen ganz eigenen Charakter. Die Strecke ist anspruchsvoll und landschaftlich wirklich schön. Die Stimmung ist sehr familiär. Wir sind keine große Agentur, sondern drei Erlinger, die den Lauf organisieren. Und die Lokation am Kloster ist natürlich einmalig.

Andi Hirschberger: Das Ziel ist dort, wo sich im Winter die lebende Krippe befindet. Die Läufer kommen erschöpft aus dem Kiental herauf, und trotzdem schaut man am Ende nur in glückliche Gesichter. Im Zielraum herrscht ein tolles Beisammensein - das spricht sich rum.

Was ist das Spezielle an einem Trail-Run?

Paternoster: Der Läufer ist permanent mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Im Gegensatz zu einem monotonen Lauf über die Straße, geht es die ganze Zeit durch die Natur, über Wurzeln mit unterschiedlich steilen oder auch mal längeren Anstiegen. Mit Straßenlaufschuhen ist das nicht zu machen, besonders nicht bei schlechtem Wetter.

Also eigentlich der gute alte Waldlauf?

Paternoster: Nein, der klassische Waldlauf führt ja über den gut befestigten Forstweg. Wir versuchen wirklich auch ganz kleine Pfade, sogenannte Single-Trails mitzunehmen.

Wer kann teilnehmen?

Hirschberger: Grundsätzlich jeder. Wir bieten ja zwei Laufstrecken an. Den Beginner-Trail über 8,4 Kilometer mit einem gemäßigteren Streckenprofil. Der ist eigentlich für jeden sportlich Begabten gedacht. Der Expert-Trail über 15 Kilometer hat ein stärkeres Höhenprofil. Er führt weiter nach Herrsching hinunter und ist auch im Schlussanstieg länger. Da sind dann schon die sportlich ambitionierten Läufer oder Profis gefragt.

Welche Profis?

Hirschberger: Mit dabei sind die Deutsche Meisterin im Berglauf 2015, Tina Fischl, und der ehemalige Skilangläufer Peter Schlickenrieder.

Laufen Sie selber mit?

Paternoster: Andi und ich gehen als Führungsradler auf die Strecke. Er für die kurze, ich für die lange Distanz. Es gibt allerdings Passagen, die sind mit dem Radl schwieriger als zu Fuß.

Und wo positioniert man sich als Zuschauer am besten?

Hirschberger: Ganz klar am Schlussanstieg aus dem Kiental herauf. Hier verlaufen beide Strecken gemeinsam. Nirgendwo schauen die Läufer verzweifelter und glücklicher. Die ersten Läufer treffen bereits gegen 10.40 Uhr ein. Gut eine Stunde ist da dann richtig super Stimmung. Und wenn das Wetter trocken bleibt, hoffen wir in diesem Jahr auf neue Streckenrekorde.

© SZ vom 19.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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