"Todesmarsch von Dachau":Jugendliche Verstärkung

Schüler beteiligen sich am Gedenken im Würmtal

Von Rainer Rutz, Würmtal

Sie heißen Nicki, Jonathan, Sascha, Klaus, Helena und Korbinian. Sie sind 15 oder 16 Jahre alt und besuchen die Gymnasien in Planegg, Gräfelfing und Gauting. Mit ihren Betreuungslehrern vertreten sie ihre Schulen, Gemeinden und die Jugend beim Gedenkzug zum "Todesmarsch von Dachau" am Samstag, 28. April. Er führt zum 21. Mal von Gräfelfing über Planegg und Gauting entlang der Mahnmäler für dieses letzte Kriegsverbrechen der Nazis im Jahre 1945. Damals waren Tausende von Menschen ums Leben gekommen.

Jeder kann an diesem Gedenkzug teilnehmen und erfahrungsgemäß, sagt Hans-Joachim Stumpf für das Organisationsteam auf einer Pressekonferenz, sind das rund 300 Menschen allein im Würmtal. Mit dabei sind einige Überlebende, Politiker, viel Jugend. An jedem Mahnmal wird es eine kleine Feier geben, die Schüler tragen Gedichte vor oder lesen aus Büchern ehemaliger KZ-Häftlinge. "Den Stab der Erinnerung an die Jugend weiterreichen" ist das Motto, sagt der frühere Nahost-Korrespondent der ARD, Friedrich Schreiber, einer der Initiatoren der Gedenkzüge seit 1998.

In Zeiten, in denen sich Nazis wieder lautstark zu Wort meldeten, müssten Schulen, Pädagogen und Eltern verstärkt die Kinder motivieren, sagt Schreiber: "Lehrer waren immer die Säule für unsere Gedenkmärsche." Hans-Joachim Stumpf, der als Nachfolger von Schreiber den Verein "Gedenken im Würmtal" erst seit kurzem leitet, verweist darauf, dass die Gedenkmärsche "immer parteienübergreifend waren und alle Religionen mitmachen können". Der Zug beginnt in Gräfelfing um 13.30 Uhr am Mahnmal am Friedhof, in Planegg um 14.45 Uhr an der Ecke Germeringer/Pasinger Straße, um 15.45 Uhr in Krailling am Mahnmal an der Pasinger Straße und endet um 17.15 Uhr in Gauting am Mahnmal.

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