Tabaluga:Zu Besuch bei Maffay

Traumatisierte Kinder erholen sich in Jägersbrunn. Die ehemalige Jugendherberge war beim Tag der offenen Tür zu besichtigen.

Christine Setzwein

Dieses Jahr hatten es die Fans aus Leipzig, Halle oder Eckersdorf nicht ganz so weit. Bis nach Jägersbrunn, dem malerischen Ortsteil der Stadt Starnberg, ist es schließlich nicht halb so weit wie nach Mallorca. Zum ersten Mal hatte die Peter-Maffay-Stiftung zum Tag der offenen Tür ins Fünfseenland geladen. Statt in Pollença begrüßten der Deutschrocker, seine Frau Tanja und Sohn Yaris die Gäste am Dienstag auf einer Wiese nahe dem Maisinger See. Die Absicht, die hinter dieser jährlich stattfindenden Veranstaltung steckt, ist immer die gleiche, ob in Spanien, Bayern oder demnächst in Rumänien: die Arbeit und die Häuser der Stiftung vorstellen, Spenden sammeln und neue Sponsoren werben.

Peter Maffay in Jägersbrunn

Traktor fahren mit Peter Maffay: Die Stiftung des Schlagersängers ermöglicht Kindern und Jugendlichen ein paar unbeschwerte Tage. Foto: Fuchs

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Nach der Finca "Ca'n Llompart", wo seit knapp zehn Jahren traumatisierte Kinder und Jugendliche eine Auszeit nehmen können, hat Maffay im vergangenen Jahr in der ehemaligen Jugendherberge Jägersbrunn ein weiteres therapeutisches Ferienhaus in Betrieb genommen. "Die Natur ist ein wunderbarer Therapeut", sagte er am Dienstag. Deshalb sei Jägersbrunn ein Glücksfall gewesen. "So eine Landschaft wie hier muss man erst finden." Im Tabalugahaus sei bereits "wohltuende Routine" eingekehrt. Insgesamt 21 Gruppen mit je zwölf Teilnehmern - Kindern und Betreuer - machen heuer Ferien am Maisinger See. Die Stiftung, deren Geschäftsführer der Pöckinger Vizebürgermeister Albert Luppart ist, lädt pro Jahr rund 1000 Kinder in ihre drei Domizile ein. Sie kommen aus ganz Deutschland, aber auch aus Israel, Palästina oder Aserbaidschan.

Auch für den Starnberger Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger war der Dienstag "ein Tag der Freude". Zum einen, weil die ehemals älteste Jugendherberge Bayerns so schön saniert worden sei, zum anderen, weil sie nun einen Zweck erfülle, "den man sich nicht schöner vorstellen kann". Und Pfaffinger hatte auch eine gute Nachricht dabei: Kommende Woche würden die Stadträte abschließend über den Neubau neben dem Tabalugahaus abstimmen. Einer Zustimmung stehe nichts im Wege. Das alte Sommerhaus soll abgerissen und durch einen modernen "musischen" Trakt ersetzt werden, sagte Maffay.

Eine Million Euro braucht die Stiftung pro Jahr. "Das ist nur mit Sponsoren möglich", sagte Maffay. Aber auch die Fans tragen ihr Scherflein bei, veranstalten Basare, sammeln bei Veranstaltungen oder verkaufen Kalender. So kamen mehr als 9000 Euro zusammen, die Maffay für die Stiftung entgegennahm.

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