SZ-Serie: Routen der Römer:Auf des Kaisers Befehl

Der Meilenstein in Erling erinnert daran, dass der heutige Andechser Ortsteil einst ein Kreuzungspunkt wichtiger römischer Straßen war. (Foto: Arlet Ulfers)

Spuren der römischen Besetzung im Fünfseenland

Im Jahr 15 v. Chr. schickte Kaiser Augustus seine beiden Stiefsöhne Drusus und Tiberius los, um den Norden des römischen Reiches zu befrieden. Immer wieder überschritten die Alpenstämme die Grenze und unternahmen Raubzüge ins Herzland des Imperium Romanum. Drusus und Tiberius gelang es, die Alpen zu erobern und die Nordgrenze des römischen Reiches bis an die Donau zu verschieben. Im Fünfseenland begann die Zeit der römischen Okkupation. Die Provinz Rätien wurde einige Jahrzehnt später eingerichtet. Sie reichte von der Nordgrenze Italiens bis an die Donau und war im Westen von Rhein und Schwarzwald, im Osten vom Inn begrenzt. Ihre Funktion war überwiegend strategisch. Sie sollte die Germanen fernhalten und diente als Durchgangsprovinz, um Truppen nördlich der Alpen schnell von den Donauprovinzen an den Rhein verlegen zu können. Voraussetzung dafür war ein intaktes Straßennetz.

Auf den Routen der Römer flossen Kommunikation und Nachschub, aber auch südlicher Lebensstandard in das Voralpenland. Wo die Römer im Landkreis Spuren hinterlassen haben - dem will die Starnberger SZ in ihrer Serie die "Routen der Römer" nachgehen. Gauting, Gilching und Erling zählen zu den ältesten römischen Siedlungen. Auch Raisting hat einen römischen Namen: Urusa. Bekanntestes Zeugnis römischer Lebensweise im Fünfseenland dürfte die Anfang des Jahrtausends freigelegte Villa Rustica bei Leutstetten sein. Doch auch beim Neubau des Pflegezentrums in Herrsching wurden römische Funde gemacht.

© SZ vom 26.08.2017 / upx - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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