SZ-Adventskalender:Spürnasen als Lebensretter

Rettungshundestaffel

In einem dichten Fichtenwald macht sich einer der ausgebildeten Hunde auf die Suche nach einem Vermissten.

(Foto: Jürgen Römmler/oh)

Die Hundestaffel des DLRG-Ortsverbandes Pöcking-Starnberg erhält finanzielle Hilfe

Von Christian Deussing, Pöcking

Etwa 60 Mal pro Jahr werden die ehrenamtlichen Helfer der Rettungshundestaffel des DLRG-Ortsverbandes Pöcking-Starnberg alarmiert, um vermisste Personen zu suchen. Der Verein hat aus Spendenmitteln für den "Adventskalender für gute Werke" der Süddeutschen Zeitung 4745 Euro für die Ausstattung eines Einsatzfahrzeugs erhalten, das die Teams unterstützt. "Wir freuen uns sehr über dieses Geld, es hilft uns ungemein", sagt Jürgen Temmler, der stellvertretende Vorsitzende des Ortsverbandes der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), der 1959 gegründet wurde und heute 212 Mitglieder hat.

Der gemeinnützige Verein benötigt für das Fahrzeug Geräte und Inventar. Auf der Liste stehen zum Beispiel jeweils drei Hundekenndecken, Helme für den Einsatz in schwierigem Gelände und bei Unwetter sowie Handfunkgeräte. Außerdem werden Gürteltaschen mit Verbandsmaterial, Einsatzrucksäcke und GPS-Geräte mit einem Hundesender benötigt, um das abgelaufene Areal aufzuzeichnen und so die weitere Suchtaktik verbessern zu können. Es soll auch ein Laptop angeschafft werden, um mit topografischen Karten die Einsatzdaten auswerten zu könnten.

Mit dem Geld aus dem SZ-Adventskalender will der Verein auch Taschenlampen, Markierungsbänder, Warnschilder, Trinkbehälter und einen Farblaserdrucker finanzieren. Um künftig effektiver arbeiten zu können, ist für die Rettungshundestaffel ein Fahrzeug mit Gesamtkosten von 85 000 Euro bestellt worden. Damit verbesserten sich die Bedingungen für einen reibungslosen Einsatz der Teams, heißt es in dem Antrag der DLRG.

Die Suchmannschaften helfen mit ihren Hunden der Polizei und der Feuerwehr, Vermisste in der Region Starnberg, Landsberg und München aufzufinden. Das sind vor allem ältere Menschen, die nicht mehr nach Hause zurückkommen, zum Beispiel weil sie wegen einer Demenz den Rückweg nicht mehr finden oder bei einem Spaziergang stürzen. Besonders in den Wintermonaten zählt hier jede Minute. Regelmäßig werden die Suchteams auch gerufen, um Kinder zu finden, die abgehauen sind oder sich verirrt haben. Man suche auch häufig nach Personen mit Suizidabsicht, die sich in einer psychischen Notlage befinden und auf Hilfe angewiesen sind, erläutert Temmler.

Bisher müssen die Mitglieder nach Alarmierungen einzeln mit ihren Hunden zum Einsatzort fahren. Dort werden die Teams in einem Privatauto mit Hilfe von Laptop und Karten, Funk oder Handys koordiniert. Kosten für Einsatzkleidung, Handschuhe, Hundegeschirr und Rucksäcke müssen die Helfer selbst tragen.

Die Suche nach verschwundenen Personen ist oft erfolgreich. So hatte ein Suchhund der Staffel vor einem Jahr entscheidend dazu beigetragen, einen 66-jährigen Mann aus Percha nach zwei Tagen leicht geschwächt im Leutstettener Moos ausfindig zu machen.

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