Straßensanierung:Im Interesse der Gemeinde

Straßensanierung: Bekommt eine ausgeklügelte neue Straßenführung und eine Ampel: die Einmündung der Ammerseestraße in die Gautinger Bahnhofsstraße.

Bekommt eine ausgeklügelte neue Straßenführung und eine Ampel: die Einmündung der Ammerseestraße in die Gautinger Bahnhofsstraße.

(Foto: Arlet Ulfers)

Gauting bezahlt den Umbau der Ammerseestraße, obwohl das Projekt dem neuen Supermarkt und der Drogerie zugute kommt

Von Blanche Mamer, Gauting

Wer in Gauting unterwegs ist, weiß, dass er mit Stau rechnen muss. Schon jetzt gibt es täglich - nicht nur während des Berufsverkehrs - auf der Bahnhofstraße einen Rückstau und ein Stop-and-Go vom Hauptplatz bis zur Pippin-Unterführung. Durch die Planung auf dem alten Grundschulgelände mit Supermarkt und Drogerie werden Kunden angezogen. Keine Frage, denn es gibt bisher keine vergleichbare Einkaufsmöglichkeit im Bahnhofsquartier. Wer das Einkaufsverhalten der Gautinger kennt, kann kaum davon ausgehen, dass der Verkehr weniger wird. Realistisch gesehen, muss mit dem Gegenteil gerechnet werden; die meisten Kunden werden mit dem Auto fahren, Radwege sind nicht vorgesehen.

Der Verkehr wird also weiter zunehmen, der Stau an der Abbiegung zur Ammerseestraße wird noch länger, ebenso das Warten vor der geplanten gemeinsamen Zufahrt zum Park&Ride-Platz, der Tiefgarage und dem oberirdischen Parkplatz. Laut dem Münchner Büro Obermeyer, das die Verkehrplanung für die Gemeinde macht, sind täglich etwa 2000 Pkw und bis zu 40 Lkw auf der Ammerseestraße zu erwarten. Eine ausgeklügelte neue Straßenführung plus neuer Ampel wird notwendig. Doch wer trägt die Kosten? Die Ammerseestraße ist eine Staatsstraße, also wäre das Staatliche Bauamt Weilheim zuständig für Planung und Finanzierung. Doch in diesem Fall nicht, wie Christian Probst, Amtsleiter für den Landkreis Starnberg, betont. Die technische Umplanung sei besprochen, die Straße rechnerisch als leistungsfähig eingestuft worden. Das Amt habe seine Zustimmung erteilt, sagt er, allerdings könne es "zu Spitzenzeiten Überlastungen geben".

Doch die Finanzierung werde nicht übernommen, so Probst, weil die neue Straßenführung im Zuge eines privaten Bauvorhabens notwendig werde: "In so einem Fall muss der Vorhabensträger zahlen." Muss sich der Investor beteiligen, der eine Zufahrt zu seinem Einkaufsparkplatz braucht? Die Grundstücksgrenze verlaufe rechts vor der Zufahrt zum Park&Ride-Platz und zur Tiefgarage, befinde sich somit auf Gemeindegrund, also zahle die Gemeinde, sagt Pressesprecherin Ricarda Polz. Investor Klaus-Jürgen Sontowski sei nicht involviert, denn die Veränderung des Kreuzungsbereichs mit Straßenverbreiterung am Kriegerdenkmal liege im Interesse der Kommune. Somit könne sie dem Bauherrn nicht in Rechnung gestellt werden. Die Kosten stehen noch nicht fest, sagte sie, auch eine Schätzung gebe es nicht. Im Übrigen seien Umbau und Sanierung der Ammerseestraße bisher aufgeschoben worden, es sei also nicht sicher, ob die Gemeinde allein für die neue Abbiegung aufkommen müsse.

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