Straßenbau:Der Weg für die Westumfahrung Gilching ist frei

Gilchings Westumgehung

Insgesamt 15 Bäume sind bereits am Mittwoch und Donnerstag entlang der Staatsstraße am Ortsende von Gilching (in Richtung Alling) für den Bau der jahrelang umstrittenen Westumfahrung gefällt worden.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Für die ersten Arbeiten an der 4,7 Kilometer langen Trasse müssen 15 Bäume am Ortsende in Richtung Alling gefällt werden.

Von Astrid Becker

Nach mehr als 30 Jahren Planung wird die Westumfahrung in Gilching Realität. Die ersten Vorarbeiten für den Bau der 4,7 Kilometer langen Trasse sind am Donnerstag abgeschlossen worden: 15 Bäume wurden dafür in den vergangenen beiden Tagen am Ortsende in Richtung Alling gefällt. Der Spatenstich für das insgesamt 21 Millionen Euro teure Projekt soll laut Bürgermeister Manfred Walter am 27. April sein.

Erleichtert klingt der Rathauschef, wenn er über den Baubeginn spricht. Zehn Jahre sei er selbst nun schon mit diesem Thema befasst, sagt er, seine beiden Vorgänger "mindestens ebenso lang". Drei Mal waren die Bürger aufgerufen, über das Vorhaben abzustimmen. 1997 wurde zum ersten Mal über ein Ratsbegehren die Meinung der Bürger eingeholt, ob sie für oder gegen eine Entlastungsstraße in Gilching sind. Zwei Drittel sprachen sich damals für die Umgehung aus.

Ein weiterer Entscheid stand 2014 an. Angestrebt hatte ihn eine Bürgerinitiative, die sich für mehr Radunterführungen auf der Trasse eingesetzt hatte, die vom nördlichen Ortsende in Richtung St. Gilgen verläuft. Die Gruppierung hatte den Entscheid knapp gewonnen - und damit die Gemeinde aufgerufen, noch einmal neu zu planen. Nur ein Jahr später, am 5. Juli 2015, wurde dieser Entscheid durch einen neuen ersetzt. Eine weitere Initiative hatte gefordert, zu den alten Plänen zurückzukehren und die Westumfahrung zügig zu realisieren.

Doch damit war das strittige Thema noch längst nicht vom Tisch. Zwar rückte damit ein Planfeststellungsbeschluss - also die Baugenehmigung - deutlich näher, ein Bürger aus St. Gilgen erhob jedoch in der Folge Klage beim Verwaltungsgericht gegen die Trasse, die direkt an dem kleinen Ortsteil vorbeiführen sollte. Am 27. April 2017 einigte er sich mit der Gemeinde außergerichtlich, die damit den Bau der Entlastungsstraße weiter vorantreiben konnte.

Genau ein Jahr später soll nun offiziell mit dem Bau begonnen werden. Bürgermeister Walter ist zuversichtlich, dass die noch ausstehenden archäologischen Untersuchungen seinen Zeitplan nicht durcheinanderbringen werden: "Wir sind vorbereitet, haben genug Zeit dafür eingeplant und wissen ja, dass dabei etwas gefunden wird." In und rund um Gilching waren bereits in der Vergangenheit viele Zeugnisse der Römer entdeckt worden. Fertig sein soll die Umgehung laut Walter im November 2019.

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