Schulerweiterung:Stockdorfer Schule muss warten

CSU lehnt vorzeitige Pläne zur Aufstockung ab

Von Blanche Mamer, Stockdorf

"Dass die Stockdorfer Schule aufgestockt werden muss, steht außer Frage. Für uns macht es Sinn, schon ein Jahr früher als geplant, damit zu beginnen", sagte FDP-Sprecherin Britta Hundesrügge im Gautinger Finanzausschuss und verteidigte vehement den gemeinsamen Antrag von SPD, Grünen und FDP, schon 2016 Mittel für die Planung bereit zu stellen und mit der Ausschreibung zu beginnen. So könnte schon 2017 mit der Aufstockung begonnen werden, erläuterte Grünen-Sprecher Jürgen Schade. Die Arbeiten könnten bis 2019 Schritt für Schritt vorgenommen werden. Finanziert werden könne die Erweiterung über den Restbetrag aus dem Verkauf des Grundstücks Am Krapfberg.

Das Geld ist allerdings für den auf 1,4 Millionen Euro geschätzten Umbau des Querriegels an der Grundschule Schulstraße in Gauting vorgesehen, woran Stefan Ebner (CSU) gleich erinnerte: "Wir können das Grundstück nur einmal verkaufen", sagte er. Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU) wollte genauere Finanzierungsvorschläge hören, schließlich hatten das die Antragsteller angekündigt. "Wir brauchen ja auch Mittel für die Verlegung der Gautinger Tafel. Da wollen wir bei der Gautinger Insel in der Grubmühlerstraße anbauen", sagte Kössinger. Von dem erwarteten Verkaufserlös bleibe da nicht viel übrig. Und so winkte die CSU-Mehrheit gleich ab. Denn weder Schade noch Hundesrügge konnten schlüssig erklären, wie die vorzeitige Finanzierung von 2,24 Millionen Euro zu erreichen sei. In dieser Bausumme seien noch keine Zuschüsse von der Regierung von Oberbayern einkalkuliert, versuchte Schade zu argumentieren. Und Hundesrügge wies auf die Vorzüge der Stockdorfer Schule hin und pries das "gute pädagogische Konzept" mit jahrgangsübergreifenden Klassen, Kooperationsklassen und individueller Förderung, die alle geringere Klassenstärken und somit mehr Räume bräuchten. Schon jetzt solle man das Ziel setzen, die Klassen bei 22 Schülern zu teilen.

Für den Stockdorfer CSU-Gemeinderat Michael Vilgertshofer ist klar, dass die Aufstockung notwendig ist und wie beschlossen, 2017 gestartet werden soll. Er wies darauf hin, dass es momentan keine Zuschüsse für die Erweiterung gebe, weil der Bedarf nicht da sei, da in Bayern die Klassen erst ab 28 Kindern geteilt werden. Zudem handele es sich lediglich um eine zeitliche Verschiebung von wenigen Monaten. Für Schade gilt: "Wir wollen rechtzeitig in die Puschen kommen und die Planungskosten für den kommenden Haushalt sichern." Und Anne Franke (Grüne) kritisierte, dass die Gemeinde ihre Prioritäten falsch setze. Mit fünf zu acht Stimmen wurde der Antrag abgelehnt.

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