Stockdorf:Schluss mit Schülertourismus

Gemeinde pocht auf Schulsprengel für den Gautinger Ortsteil

Von Michael Berzl, Stockdorf

Die Grundschule in Stockdorf hat einen guten Ruf und ist sehr beliebt bei Eltern. Sie schätzen die Atmosphäre, die als besonders kreativ und liebevoll gilt, und schicken daher gerne ihre Kinder dort in den Unterricht. Auch dann, wenn sie gar nicht in Stockdorf wohnen, sondern in Krailling oder Gauting. Das wird künftig wohl nicht mehr so locker gehandhabt wie bisher, die Gemeindeverwaltung wird da strenger vorgehen. Das machte die Sozialamtsleiterin Alexandra Heckl in den Haushaltsberatungen deutlich. "So viele Gastschüler wie früher wird es nicht mehr geben", sagte sie. Und Bürgermeisterin Brigitte Kössinger ergänzte: "Es gibt halt Schulsprengel in Bayern." Das bedeutet, dass Kinder im Prinzip in eine bestimmte Schule gehen müssen; Ausnahmen müssen begründet sein.

Die Schülerzahlen haben Auswirkungen, denn schon lange ist eine Aufstockung der Grundschule im Gespräch, die es aber nur dann gibt, wenn der Platz nicht mehr ausreicht. Bei abnehmenden Zahlen gebe es kein Geld vom Freistaat und damit auch keine zusätzlichen Räume, erklärte Kössinger im Finanzausschuss. Und nach den Prognosen, die sie dort präsentierte, gehen die Zahlen in den kommenden Jahren zurück. Zudem gebe es in Stockdorf jetzt schon sehr kleine Klassen mit höchstens 26 Schülern. Das sei "Luxus".

So setzte sich die Stockdorfer Gemeinderätin Anne Franke einmal mehr vergeblich dafür ein, die Erweiterung schon früher als bisher geplant anzupacken. Bisher sind im nächsten Jahr lediglich Planungskosten veranschlagt und in den beiden darauf folgenden Jahren insgesamt 2,2 Millionen Euro für die Aufstockung. Franke klagte, die Schule werde vernachlässigt, stellenweise bröckle der Putz ab, Fenster seien undicht, Musikinstrumente müssten provisorisch in Schränken auf dem Gang verstaut werden.

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