Stockdorf:Gemeinde kauft Sparkassen-Gebäude

Stockdorf Sparkasse

Das Sparkassengebäude am Harmsplatz in Stockdorf gehört künftig der Gemeinde Gauting.

(Foto: Georgine Treybal)

Die Bankfiliale ist seit einem Jahr geschlossen, nun entsteht dort ein Bürgerbüro. Das Haus mit Geschäftsräumen, Zahnarztpraxis und Wohnungen kostet 2,5 Millionen Euro

Von Michael Berzl, Stockdorf

Die Gemeinde Gauting kauft für 2,5 Millionen Euro das Sparkassengebäude mitten in Stockdorf, um dort ein Bürgerbüro einzurichten. Das Geld für diese Investition kommt aus den Rücklagen der Kommune, ein Kredit sei dafür nicht nötig, sagte Kämmerin Heike Seyberth am Dienstag im Finanzausschuss. Trotzdem ist ein Nachtragshaushalt nötig, über den in der Sitzung beraten wurde. So wurde die zuvor vom Gemeinderat unter Ausschluss der Öffentlichkeit getroffene Entscheidung zum Kauf publik. Bisher hatte als Option gegolten, das dreistöckige Haus mit Geschäftsräumen, einer Zahnarztpraxis und Wohnungen zu mieten.

Schon seit einem Jahr ist die Bankfiliale am Harmsplatz geschlossen. In den Büros stehen noch Tische und Stühle, aber die Regale sind leer. Im Eingangsbereich stehen noch ein Geldautomat und ein Kontoauszugsdrucker. Diese Geräte sollen auch im künftigen Bürgerbüro stehen. Darauf habe die Sparkasse bei den Verkaufsverhandlungen Wert gelegt, berichtete Kämmerin Seyberth der SZ. So können die Stockdorfer auch weiterhin dort Geld holen.

Bisher ist das Stockdorfer Bürgerbüro gleich gegenüber vom Sparkassengebäude im alten Schulhaus untergebracht, das überwiegend vom Eltern-Kind-Programm (EKP) für Gruppen, eine Mittagsbetreuung und als Geschäftsstelle genutzt wird. Mit den aktuellen Plänen der Gemeinde gewinnt das EKP einen Raum hinzu. Kommune und Kreditinstitut sind sich zwar handelseinig, der Vertrag ist aber noch nicht unterschrieben. Einem Notartermin steht aber wohl nichts mehr im Wege, heuer soll noch unterschrieben werden.

Mitarbeiter im Bauamt sind bereits damit beschäftigt, die Gebäudesubstanz zu prüfen, um herauszufinden, wie groß der Aufwand für den Umbau zum Bürgerbüro und einer Begegnungsstätte ist. Im Keller sollen Räume für ein Archiv entstehen. Für diese Arbeiten sind im Haushalt weiter 720 000 Euro veranschlagt. Im September sollen Vorschläge vorliegen, wie das Ganze dann aussehen könnte, so dass die Arbeiten möglichst bald vergeben werden können.

Die Mietwohnungen im ersten und zweiten Obergeschoss blieben erhalten, versicherte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger im Ausschuss auf Nachfrage von FDP-Gemeinderätin Britta Hundesrügge. Sollten Mieter ausziehen, könne die Gemeinde die Räume bevorzugt an Mitarbeiter oder an Kindergartenpersonal vergeben.

Die Finanzierung des Immobiliengeschäfts per Nachtragshaushalt hat der Finanzausschuss einstimmig befürwortet. Eine entsprechende Entscheidung im Gemeinderat am kommenden Dienstag gilt daher nur noch als Formsache. Wie Kämmerin Seyberth erläuterte, sind die Zahlen mit der Rechtsaufsicht im Landratsamt abgestimmt. "Das ist eine sehr solide Planung", sagte sie. Eine Ergänzung des Etats sei wegen Änderungen im Stellenplan ohnehin notwendig. So beschäftigt das Rathaus künftig drei Beamte und einen Angestellten mehr. Kössinger: "Wir brauchen die Verstärkung, um unsere Aufgaben ordnungsgemäß erledigen zu können."

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