Gilching:Neue Pfarrer fürs Würmtal

Das Erzbistum hat seine Personalentscheidungen getroffen. Franz Freiherr von Lüninck kommt nach Gilching, Johannes von Bonhorst wird Pfarrer in Planegg. Für beide ist es eine Rückkehr ins Würmtal.

Von Michael Berzl, Gilching

Die Katholiken in Gilching bekommen im Herbst einen neuen Pfarrer. Christoph Lintz geht, und Franz Freiherr von Lüninck tritt im September seine Nachfolge an, teilt das Erzbistum München und Freising mit. Der 51-Jährige ist derzeit im Erzbistum Bamberg angestellt und arbeitet in St. Bonifaz in Nürnberg. Er kommt aus Gauting, hat im Otto-von-Taube-Gymnasium Abitur gemacht, war zehn Jahre lang Ministrant in St. Benedikt, war Leiter der katholischen Jugend und hat dort auch seine Primiz gefeiert. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1996 war er zunächst in Freimann, dann in Schwabing tätig.

Seit einem Studienaufenthalt in Frankreich ist Lüninck Mitglied der Gemeinschaft Emmanuel, einer seit Dezember 1998 anerkannten "Internationalen Vereinigung von Gläubigen päpstlichen Rechts", die aus einer Gebetsschule in Frankreich entstanden und heute in vielen Ländern der Welt vertreten ist. Für die Mitglieder ist die Spiritualität des Gründers Pierre Goursat von Bedeutung, außerdem empfinden sie eine starke Erfahrung des Heiligen Geistes.

Lüninck übernimmt offenbar eine schwierige Aufgabe, denn im aktuellen Pfarrbrief zu Ostern klagt der scheidende Gilchinger Pfarrer Lintz ganz offen und in drastischen Worten über die vielen Kirchenaustritte in der Pfarrei St. Sebastian; 122 Personen haben demnach im vergangenen Jahr "die Gemeinschaft der Kirche verlassen". Der Geistliche warnt daher: "Das ist ein wahrer Exodus". Nach Angaben des statistischen Landesamts sind 7500 Gilchinger katholisch.

Der Wechsel in Gilching ist nur einer von vielen im Erzbistum; viele Katholiken haben im Gottesdienst am vergangenen Sonntag erfahren, wer vom Herbst an in ihrer Gemeinde für die Seelsorge zuständig ist. In insgesamt 28 Pfarreien, Pfarrverbände sowie Seelsorgestellen in Heimen und Krankenhäusern sind die neuen Namen nun bekannt. Weitere Personalentscheidungen werden aber noch folgen. Ein Wechsel der Leitung von Pfarreien ist im Erzbistum alle zehn bis 15 Jahre üblich. Lintz jedoch wechselt nach nur vier Jahren die Stelle. In der US-amerikanischen Erzdiözese Newark hatte er drei Jahre lang Theologie studiert; dort wurde er 1994 zum Priester geweiht. Später war er in Ostberlin tätig und ging danach als Kaplan für ein Jahr in seine frühere Pfarrei in den USA. Noch immer hat Lintz viele internationale Kontakte.

Zu den Personalentscheidungen, die am Sonntag bekanntgegeben wurden, zählt auch der Wechsel in Planegg. Dort tritt der 52-jährige Johannes von Bonhorst die Nachfolge von Anicet Mutonkole an. Für den neuen Planegger Pfarrer, der derzeit noch in Teisendorf arbeitet, bedeutet das eine Rückkehr ins Würmtal, denn bis 2004 war Bonhorst Seelsorger in Gauting. Dass er sich dort auskennt, könnte ihm bei einer seiner wichtigsten Aufgaben dienlich sein, denn bis zum Jahr 2020 soll ein neuer Pfarrverband entstehen, zu dem nicht nur Planegg und Krailling gehören, sondern auch Stockdorf.

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