Steinebach:Völlig ausgerastet

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Ein psychisch Kranker schlägt seinen Vater mit einem Hammer und droht, sein Elternhaus anzünden.

Christian Deussing

SteinebachEin psychisch kranker Mann ist am Donnerstagvormittag in Steinebach nach einem Bagatellunfall vor seinem Haus in der Maistraße völlig ausgerastet: Denn der 36-Jährige fuhr laut Polizei absichtlich danach in das Autoheck einer 48-jährigen Frau und drohte kurz darauf, sein Elternhaus anzuzünden. Wenig später schlug er mit einem Hammer auf seinen 66-jährigen Vater ein. Als zwei Polizisten am Haus eintrafen, ging der Steinebacher mit einer erhobenen Astsäge auf sie los und versuchte noch, einem Beamten die Dienstpistole aus dem Holster zu ziehen. Der Streife gelang es, den tobenden Mann auf den Boden zu drücken und ihn mit Handschellen zu fesseln. Der 36-Jährige leidet der Polizei zufolge unter einer Psychose. Nachdem er nach seiner abermaligen Attacke erneut ein Beruhigungsmittel erhalten hatte, wurde der Mann in die Psychiatrie nach Gauting eingewiesen.

Nach ersten Erkenntnissen war der Mann gegen 9.20 Uhr mit dem Auto seines Vaters rückwärts aus der Ausfahrt seines Elternhauses herausgefahren und übersah dabei den vorbeifahrenden Wagen einer Olchingerin, die in Richtung Wörthsee unterwegs war. Der Mann streifte das Auto der Frau, worauf die Fahrerin anhielt. Nachdem der wütende Anwohner das Heck gerammt hatte, stieg er aus dem Wagen. Die verängstigte Frau flüchtete und lief zunächst zu Fuß auf der Straße davon. Der Unfallverursacher holte kurz darauf einen Kanister mit Benzin aus der Garage und drohte, "alles anzuzünden". Der Vater schaffte es, die Hammerschläge des Sohnes abzuwehren, wurde aber leicht an der Hand verletzt. Allerdings gelang es ihm, dem Tobenden den Kanister abzunehmen und ihn vorerst zu beruhigen. Die Lage schien sich zu entspannen, als ein Arzt dem 36-Jährigen ein Beruhigungsmittel verabreicht hatte. Als jedoch die Polizisten eintrafen, drehte der Mann erneut durch und forderte die Beamten auf, ihn zu erschießen. Angeblich wollte er sich gegen eine Einweisung in die Psychiatrie wehren.

Dem Vernehmen nach hatte es am Mittwochabend einen Streit in der Familie gegeben. Danach hatte der psychisch Kranke die Heckscheibe seines eigenen Autos eingeschlagen. Ermittelt wird gegen den Steinebacher jetzt laut Polizei unter anderem wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung sowie Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Das genaue Motiv für den Gewaltausbruch ist noch unklar. Bei dem Unfall mit dem Auto der Frau entstand ein Schaden von rund 4000 Euro.

© SZ vom 27.07.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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