Starnberg/Inning:Ortsdurchfahrt sanieren

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Grüne und Fahrradclub machen Druck für baldigen Baubeginn

Von Astrid Becker, Starnberg/Inning

Nach dem Entscheid der Inninger Bürger gegen den Bau einer Entlastungsstraße am westlichen Ortsrand wächst nun auch der Druck von außen auf die Gemeinde, die Sanierung der viel befahrenen Durchfahrt in Angriff zu nehmen. So hat der Kreisverband der Grünen, der die Wählerentscheidung in einer Pressemitteilung ausdrücklich begrüßte, Inning jetzt aufgefordert, "Konzepte zur Sanierung der Hauptstraße endlich mit Nachdruck" zu verfolgen. Reagiert hat auch der Fahrradclub ADFC, der schon seit geraumer Zeit überall im Landkreis auf mehr Sicherheit für Radfahrer dringt.

Es war ein recht deutliches Votum, das die Inninger am 31. Januar in einem Bürgerentscheid abgegeben haben. Mehr als 56 Prozent der insgesamt 3560 Wahlberechtigten sprachen sich gegen die Pläne aus, im Westen der Gemeinde eine Entlastungsstraße zu bauen. Diese Mehrheit hatte sich damit wohl weniger als grundsätzliche Umfahrungsgegner ausgewiesen, sondern vielmehr gegen die geplante Trasse ausgesprochen. Diese sollte von der Staatsstraße 2070, die parallel zur Lindauer Autobahn führt, unter der Landsberger Straße, über jetziges Grünland, hinter der Grundschule, über die jetzigen Flüchtlingsunterkünfte, hinter der Mehrzweckhalle und schließlich im Kreisel am südlichen Ortsausgang enden. Auf diesen Verlauf hatte man sich geeinigt, nachdem sich alle anderen angedachten Varianten als nicht machbar herausgestellt hatten.

Ein Hauptgrund für die Ablehnung der Trasse dürfte die befürchtete Trennung des Ortes vom See gewesen sein - und die Nähe zur Wohnbebauung am Rande Innings. Die Kreisgrünen sahen in dieser Trasse "keine Lösung des Problems, sondern nur eine Verlagerung", schreiben sie in ihrer Pressemitteilung. Aus ökologischer Sicht hätten die Inninger "auf jeden Fall eine richtige Entscheidung" getroffen. Auch bei der CSU in der Nachbargemeinde Grafrath sieht man das so: "Sieg der Vernunft", kommentierte der dortige Fraktionssprecher, Gerald Kurz, das Ergebnis auf Facebook.

Einigkeit herrscht nun in der Forderung, dass möglichst bald mit der Sanierung der Hauptstraße begonnen werden muss. Der Fahrradclub ADFC sieht ohnehin dringenden Handlungsbedarf und bezieht in seinen Forderungen nach mehr Verkehrssicherheit für Radfahrer auch die Gemeinde Inning mit ein. Deren Ortssprecher Thomas Allner-Kiehling setzt dabei wohl auch auf Einsicht bei den Autofahrern: "Beide Wahlkampflager fordern Tempo 30! Fangen wir alle doch einfach heute damit an", appelliert er und: "Fahren Sie so, wie Sie es als Radfahrer oder Fußgänger gern hätten: Angepasst, defensiv, sicher, emissionsarm, rücksichtsvoll."

In Inning ist man willens, die Verkehrsprobleme im Ort zu lösen. Der Planer, Paul Bickelbacher, ist bereits damit beauftragt, ein Konzept dafür zu erstellen. Ob aber noch heuer mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt begonnen wird, ist fraglich: Weil es sich um eine Staatsstraße handelt, liegt die Zuständigkeit dafür beim Straßenbauamt Weilheim .

© SZ vom 05.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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