Starnberg/Herrsching:Gymnasium aus Buche

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Landrat Karl Roth will öfter den See genießen. (Foto: Georgine Treybal)

Ökologische Bauweise für geplantes Herrschinger Schulprojekt

Von Wolfgang Prochaska, Starnberg/Herrsching

Jetzt wird es konkret. Dort, wo das neue Herrschinger Gymnasium gebaut werden soll, wird als Zufahrt ein Kreisel errichtet. Wie Kreiskämmerer Stefan Pilgram in der jüngsten Sitzung des Kreisbauausschusses mitteilte, rechnet er mit dem Bau des Kreisverkehrs im Bereich der Einmündung Mühlfeldstraße/Andechser Straße im Frühjahr nächsten Jahres. In diesem Monat schon wird die Entwurfsplanung des zuständigen Staatlichen Bauamts Weilheim vorliegen.

Apropos Planung: Auch beim Herrschinger Gymnasium geht es voran, wenn auch äußerst kompliziert. Eine Arbeitsgruppe aus Experten, so berichtete Pilgram, hat inzwischen eine Projektskizze erarbeitet, in der es um den Materialmix für das Gebäude geht. Grundsätzlich wird Holz verwendet und zwar Buchenholz. Darüber wunderte sich der Landwirt Helmut Wagner, der bislang nur Häuser mit Fichtenholz kannte, und warnte: "Hoffentlich hält das Gymnasium länger als das Landratsamt, das nach 25 Jahren saniert werden muss." Das konnte Landrat Karl Roth nicht hinnehmen: "Das Landratsamt ist 30 Jahre alt."

Der Grund, warum die Sache mit dem Herrschinger Gymnasium so kompliziert ist, liegt daran, dass es als Forschungsprojekt der Deutschen Stiftung Umwelt gedacht ist. Deren Kriterien sind streng und ihre Auflagen äußerst umfangreich. So muss das Gebäude wenig Fläche verbrauchen, der Energiebedarf muss gering sein und die Materialien sollen möglichst ökologisch abbaubar sein. Dafür macht die Stiftung bei Anerkennung auch Fördergelder in siebenstelliger Höhe locker.

Dennoch wurde so manchem Kreisrat in der Sitzung ganz schwindelig, als Pilgram die Arbeitsliste der Grundlagenermittlung vorlas. Immerhin muss auch die Regierung von Oberbayern ihr Plazet noch geben. Das Landratsamt hat inzwischen sogar einen Rechtsanwalt eingeschaltet, der mit der Vergabestelle bei der Regierung verhandeln wird, damit der Landkreis in den Genuss von staatlichen Zuschüssen kommt, wie Roth die Kreisräte informierte. Oswald Gasser meinte daher: "So ein Projekt hat der Landkreis noch nie gemacht." Er schlug vor, die Arbeitsliste noch einmal zu "durchforsten" angesichts der Themenfülle. Wichtig sei auch, möglichst früh einen Schulleiter zu finden, der mitreden könne.

© SZ vom 08.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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