Starnberg/Herrsching:Förderverein fürchtet um Gymnasium

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Jens Waltermann setzt sich als Vorsitzender des Fördervereins Gymnasium Herrsching seit Jahren für den Bau dieser Schule ein.

(Foto: Georgine Treybal)

Herrschinger Elterninitiative trommelt Mitglieder zusammen, um Präsenz in der Sitzung des Kreisausschusses zu zeigen

Von Wolfgang Prochaska, Starnberg/Herrsching

Für den Förderverein Gymnasium Herrsching ist der kommende Donnerstag ein wichtiges Datum. Auf der Tagesordnung des Kreisausschusses im Landratsamt um 14.30 Uhr steht der Sachstand zum Bau des geplanten Gymnasiums Herrsching. Kreiskämmerer Stefan Pilgram will die Kreisräte darüber informieren.

Was sich so unspektakulär anhört, hat es aber in sich, jedenfalls nach Ansicht des Fördervereins. Bekanntlich will der Landkreis nicht nur ein Gymnasium bauen, er will auch eine Fachoberschule errichten, die Kreisbehörde erweitern und muss zusätzlich noch die Klinik Seefeld sanieren. Das alles kostet viel Geld, was zu einem gewissen Murren bei den Kreisräten geführt hat. Dies hat man auch in Herrsching vernommen. Der Förderverein befürchtet deshalb, dass die Gymnasiums-Pläne auf Eis gelebt werden könnten - wegen der Kosten von geschätzten 40 Millionen Euro. Zwar hat Landrat Karl Roth bislang immer wieder betont, wie notwendig die Schule in Herrsching sei, dennoch will sich der Förderverein mit dieser Aussage nicht zufrieden geben.

Derzeit fordert Sonja Sulzmaier, die für die Öffentlichkeitsarbeit beim Förderverein zuständig ist, die Mitglieder auf, am Donnerstag möglichst zahlreich zur Sitzung im Landratsamt zu kommen. "Aufgrund des geplanten Kreishaushalts von 160 Millionen Euro möchten einzelne Kreistagsfraktionen Posten im Budget priorisieren, und das Gymnasium steht für einige Mitglieder des Kreistags ganz hinten auf der Liste. Wir freuen uns deshalb auf zahlreiche Teilnahme an der Sitzung durch Euch und Eure Kinder. Sehr gerne könnt Ihr zur Sitzung im Landratsamt weitere Interessierte einladen und mitbringen", heißt es in dem Aufruf.

Sulzmaier und ihre Mitstreiter sind nämlich enttäuscht. "Leider ging es in 2016 nicht wie geplant weiter. Bereits im Frühsommer sollte der Architektenwettbewerb abgeschlossen sein. Dieser wurde nicht einmal gestartet. Es ist aus unserer Sicht viel zu wenig passiert und wir müssen mit allen Kräften den versprochenen Start im September 2020 mit Euch einfordern", analysiert sie. Ein klares Statement. Die Sitzung der Kreisgremien dürfte mit Argusaugen von der Zuschauertribüne beobachtet werden. Was im Einzelnen im großen Sitzungssaal des Landratsamts diskutiert werden soll, darüber ist der Förderverein ebenfalls gut informiert. So geht es unter anderem um die Erschließung der Schule und vor allem um eine Entscheidung, ob das Projekt durch einen Planungswettbewerb oder im Rahmen eines Forschungsprojekts der Deutschen Bundesstiftung Umwelt fortgeführt wird. Zwar kann der Kreisausschuss nicht wirklich entscheiden, dennoch wird in dieser Sitzung deutlich werden, in welche Richtung sich das Gymnasium entwickeln soll. Das letzte Wort hat der Kreistag in seiner Weihnachtssitzung am 19. Dezember um 9 Uhr.

Auf Druck der Freien Wähler (FW) wird Landrat Karl Roth auch die neuesten Schülerzahlen und deren Trend erläutern. Einen entsprechenden Antrag hatten die Freien Wähler in nichtöffentlicher Sitzung in der vergangenen Woche gestellt. Die FW sehen das Gymnasium äußerst kritisch.

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