Starnberger See:Sicher paddeln

Lesezeit: 2 min

Auch wenn die Sonne scheint und die Temperaturen steigen: Das Wasser der Seen ist immer noch kalt. Der erste Ausflug mit dem SUP-Board will daher sorgsam vorbereitet sein.

Von Otto Fritscher, Starnberg

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ein Stehpaddler etwa 80 Meter vom Ufer bei St. Heinrich entfernt völlig entkräftet im kalten Wasser des Starnberger Sees trieb. Er schaffte es nicht mehr, sich auf das Board zu ziehen. Nur dem beherzten Eingreifen von Passanten ist es zu verdanken, dass nichts Schlimmeres passiert ist. "Man darf sich da nicht täuschen lassen. Auch wenn es jetzt draußen warm ist, die Wassertemperatur ist immer noch frisch", sagt Eliane Droemer. Dennoch hat sie ganze Scharen von Stehpaddlern auf den Gewässern im Fünfseenland beobachtet, die nur mit Badehose oder Bikini bekleidet auf Tour sind. Frei nach dem Motto: "Es ist ja warm. Wird schon nichts passieren."

Eine leichtfertige Einstellung, findet Eliane Droemer, die den SUP-Club im Starnberger Strandbad führt. SUP ist die Abkürzung für die international verbreitete Bezeichnung "Stand up paddeling". Denn: "Es kommt nicht auf die Luft-, sondern auf die Wassertemperatur an", sagt die langjährige SUP-Instruktorin Droemer. Und diese ist immer noch kalt, 13 Grad nach Angaben der Wasserwacht, an manchen Stellen im See sollen es schon 15 Grad sein. Deshalb kommt es darauf an, sich richtig auf den ersten Ausflug auf dem Brett vorzubereiten, und nicht einfach drauflos zu brettern.

Starnberger See
:Unterkühlter Stand-Up-Paddler

Gäste einer Beach Bar in Münsing retten dem Wassersportler das Leben.

Von Carolin Fries

An diesem Samstag wird die Paddelsaison im Starnberger Strandbad, aber auch von anderen SUP-Schulen und Verleihs, eröffnet. Um 11 Uhr gibt es dort eine Informationsveranstaltung, bei der Droemer einen Überblick über die wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen geben wird. Titel: "Mit Sicherheit paddeln. Gefahren und Regeln auf dem Wasser." Um 13 Uhr findet dann das "Ramadama on SUP" statt, eine Tour zum Müllsammeln nicht nur im Uferbereich. Boards werden dazu kostenfrei gestellt, auch die Besitzer von privaten SUP-Boards sind eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen.

Stehpaddeln hat sich im Landkreis zu einer Trendsportart entwickelt. Und es ist für die Schulen nicht immer ganz leicht, geeignete Instruktoren zu finden. Denn es gibt durchaus auch andere attraktive Reviere, um dem Sport auf dem Board zu frönen. Viele zieht es in die Ferne. "Zwei meiner Lehrer waren den Winter über auf Sri Lanka, sie kommen jetzt aber wieder", sagt Eliane Droemer. Ein weiterer dagegen, der im Vorjahr noch auf dem Starnberger See unterrichtet hat, zieht es vor, in Brasilien zu unterrichten.

Neu in Starnberg sind sogenannte Teamboards, wie sie beim SUP-Verleih am Pilsensee schon länger im Einsatz sind. Bis zu zehn Personen finden darauf Platz, was gerne bei Junggesellenabschieden, Geburtstagen oder ähnlichen Anlässen genutzt wird. Ebenfalls neu: SUP-Polo. Um den Ball Richtung Tor schießen zu können, gibt es Spezialpaddel mit einer Mulde, um den Ball besser führen zu können.

Der Eintritt ins Strandbad ist übrigens nach wie vor kostenlos, da die Arbeiten am renovierten Hallenbad samt neuem Saunabereich noch im Gange sind.

© SZ vom 05.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: