Starnberg/Bernried:Sparsamer heizen mit Faulschlamm

Abwasserverband Starnberger See will zwei Blockkraftwerke bauen

Von Sabine Bader, Starnberg/Bernried

Der Abwasserverband Starnberger geht in eine neue Zeit: Er ist gerade dabei, das Kanalnetz der Gemeinden zu übernehmen, baut seit August 2015 in Starnberg neue Betriebsgebäude und wird auch sehr genau auf die Energiekosten achten. Darum genehmigte die Verbandsversammlung, die am Donnerstag in Bernried tagte, den Bau zweier Blockkraftwerke auf dem Grundstück der Verbandskläranlage. Sie sollen die Bauten wärmetechnisch und mit Strom versorgen.

Eines der Kraftwerke will man mit dem Faulschlamm aus der Kläranlage betreiben, das zweite, das nur ab und an zugeschaltet werden soll, mit Erdgas. Während der Sommermonate will man nur eine Anlage laufen lassen, da weniger Energie benötigt wird. In vier Jahren, so rechnet man beim Abwasserverband, sollen sich die beiden insgesamt 1,4 Millionen Euro teuren Anlagen bereits amortisiert haben. Im Juni dieses Jahres will der Abwasserverband die Ausschreibung für die beiden Blockkraftwerke starten. Die Vergabe der Arbeiten soll dann im Juli erfolgen. Wenn alles klappt, werden die neuen Anlagen im Frühjahr 2017 ihren Betrieb aufnehmen.

Die Kosten für das neue Betriebs- und Werkstattgebäude erhöhen sich leicht, mit 6,6 Millionen Euro hatte man gerechnet; diese Summe hatte die Verbandsversammlung auch bereits vor längerem genehmigt. Jetzt wird das Ganze etwas teurer, man geht von 7,2 Millionen Euro aus. Der Grund: Der Bodenaushub war verunreinigt und musste entsorgt werden. Außerdem ist ein so genannter Projektpuffer eingeplant. Das ergibt eine rechnerische Kostensteigerung von neun Prozent. Die Verbandsversammlung billigte am Donnerstag auch diesen Posten.

Und weil der Haushalt für 2016 noch immer ausstand, haben sich die Mitglieder an diesem Vormittag auch damit befasst: Gut 32 Millionen Euro umfass der diesjährige Etat des Verbands. Er liegt damit 5,5 Millionen Euro höher als im Vorjahr 2015, was einer Steigerung von 21 Prozent entspricht. Der Vermögenshaushalt beläuft sich auf 18,4 Millionen Euro, der Verwaltungshaushalt auf 13,7 Millionen Euro. Für Kanalbauten will der Verband in diesem Jahr 7,9 Millionen Euro aufwenden. Etwas mehr als eine halbe Million Euro will er für Sanierungen am Netz ausgeben. Zudem will der Verband 14,8 Millionen Euro an Krediten aufnehmen.

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