Starnberg:Zwei Spektakel sind eins zu viel

Starnberger Stadträte lehnen Perchaer Festtage ab, weil gleichzeitig auf dem Kirchplatz die traditionelle Französische Woche stattfindet.

Sabine Bader

Französische Woche auf dem Kirchplatz

Die Französische Woche auf dem Starnberger Kirchplatz soll keine Konkurrenz bekommen. Foto: Fuchs

(Foto: STA Franz X. Fuchs)

Die Französische Woche ist den Starnbergern lieb und teuer. Wie lieb, das haben die Mitglieder des städtischen Hauptausschusses am Montag unter Beweis gestellt. Sie haben den Antrag auf ein fünftägiges Fest in Percha abgelehnt, weil zeitgleich Ende Mai die Französische Woche auf dem Kirchplatz stattfindet, die Veranstalter des Starnberger Traditionsfestes eine Konkurrenz befürchten und mit Absage gedroht hatten.

Die Veranstalter der Perchaer Festtage, Andreas und Sebastian Gürtler, hatten für die Zeit vom 28. Mai bis 1. Juni bereits ein umfangreiches Programm ausgearbeitet und am 22. Januar der Öffentlichkeit präsentiert. So sollte die bekannte Band "Mercuries" auftreten, täglich sollte es von 10 Uhr an einen Festzeltbetrieb geben. Schausteller mit Schiffschaukeln, Schießbude, Kinderkarussell, Süßwaren, dazu Klein- und Kunsthandwerkstände sollten den Festplatz beleben. Für den Vatertag, 29. Mai, war ein Festzug vom Seegottesdienst geplant, danach ein Frühschoppen mit der Blaskapelle Wangen-Neufahrn. Abends sollte DJ Seppi den Besuchern einheizen. Den Freitag, 30. Mai, hatten die Gürtlers als Familientag konzipiert, den Abend sollten die in Starnberg bekannten DJs Egger, Amani und andere bei einer Cosmic-Party bespielen. "Endlich Sommer" sollte das Motto für Samstag, 31. Mai, heißen, mit großem Feuerwerk in der Nacht. Am Sonntag, 1. Juni, waren noch ein Schafkopfturnier geplant.

Andreas Gürtler, Geschäftsführer der Firma ASG Marketing und Eventmanagement, gab sich im Gespräch mit der SZ wortkarg. "Wir haben ein Problem, mehr möchte ich dazu aber nicht sagen", antwortete er auf entsprechende Fragen. "Man kann sich ja vorstellen, wie viel Zeit und Mühe wir schon in die Vorbereitungen gesteckt haben", fügte er hinzu. Er hoffe aber noch auf neue Gespräche mit der Stadtverwaltung.

Viel zu besprechen gibt es aber nur noch, wenn sich die Veranstalter in Percha nach einem Ausweichtermin umsehen. Überhaupt wäre es besser gewesen, die Stadt vorab um Erlaubnis zu fragen, noch bevor man mit einem fertigen Programm und Terminen in die Öffentlichkeit gehe, hieß es im Hauptausschuss. "Die Französische Woche gibt es seit 30 Jahren, sie muss Vorrang habe. " Das sahen auch die anderen im Gremium so und lehnten das Fest auf dem Gelände des SC Percha einstimmig ab. Mit ein Grund für die Ablehnung war auch eine Stellungnahme der Polizei, die darauf hinwies , dass neben der Französischen Woche am 30. Mai auch die Bayernrundfahrt, ein Radrennen, stattfinde sowie eine Vielzahl anderer Veranstaltungen an Christi Himmelfahrt. Auch gegen die von den Veranstaltern beantragte Sperrzeit um 4 Uhr morgens sprachen sich die Stadträte aus. Das sei nicht vorstellbar, heißt es in dem von Rathauschef Ferdinand Pfaffinger formulierten Beschluss. Aber natürlich, so Pfaffinger, könnten die Antragsteller mit einem neuen Terminvorschlag wieder auf die Stadträte zukommen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: