Starnberg:Wie der Winterdienst die Straßen schneefrei hält

Winterdienst in Starnberg; Im Bauhof der Stadt

Betriebshof-Leiter Peter Mayer (l.) und Werkstattleiter Florian Mörtl.

(Foto: Franz Xaver Fuch)

Nur acht Gramm Streusalz tragen die Männer und Frauen pro Quadratmeter auf - weniger sei nicht möglich.

Von David Costanzo

Um vier Uhr früh fahren sie los in diesen Tagen, die Frauen und Männer vom Winterdienst, um die 180 Kilometer Straßen in Starnberg von Eis und Schnee zu befreien. Nur acht Gramm Salz tragen sie dabei pro Quadratmeter auf - ein kleines Tütchen, das manch einer wohl auf sein Steak rieseln lassen würde. Doch in einem Winter läppert sich das: Im vergangenen Jahr hat der Betriebshof 973 Tonnen in der Stadt ausgebracht, erklärte Leiter Peter Mayer am Dienstag im Umweltausschuss.

Die Grünen hatten gefordert, den Streusalz-Einsatz zu optimieren, um die Umwelt, vor allem Bäche und Grundwasser, zu schonen. Am Maisinger Bach etwa würden die Streufahrzeuge auf der Mozartstraße zum Wenden bis ans Ufer fahren und immer weiter streuen, sagte Stadtrat Franz Sengl. Die Debatte endete mit dem einstimmigen Beschluss, dass der Winterdienst besonders sorgfältig vorzugehen habe, die Organisation aber beibehalten werde.

Viel Spielraum gibt es an Schneetagen nämlich nicht. "Wir streuen nicht willkürlich", erklärte Mayer. "Wir reagieren darauf, wie es uns der liebe Gott schickt." Im Betriebshof ist ein Wettersensor installiert, der anzeigt, wann zu streuen ist. Die Touren der Räummaschinen lassen sich per GPS-Ortung nachvollziehen. Bei viel Schnee müsse schon mal die Hanfelder Straße am Berg zwischen Egerer und Oßwaldstraße gesperrt werden, damit das Räumfahrzeug mehrfach hinauf und hinunter fahren kann. Sonst käme der Verkehr nicht mehr voran.

Streukies sei keine Alternative, sagte Mayer. Bis zu 200 Gramm pro Quadratmeter müsste man dann ausbringen - und nach 300 Autos liegen alle Steinchen im Rinnstein. Die Reste müssten ständig aufgekehrt werden. Die Kosten lägen fünf- bis zehnmal so hoch wie für Streusalz. Engpässe seien dabei nicht zu befürchten: Das Lager sei auf 1800 Tonnen ausgelegt, der Betriebshof könne jederzeit 600 Tonnen nachbestellen. So anrüchig wie in Oberammergau soll es nicht werden, berichtet Mayer: Dort seien in einem besonders strengen Winter 25 Tonnen Knoblauchsalz gestreut worden.

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