Starnberg:Weniger Firmengründungen

Ist die Konjunktur gut, nehmen die Firmengründungen ab, wissen die Wirtschaftsexperten. So kann es nicht verwundern, dass die Gewerbeanmeldungen im vergangenen Jahr im Landkreis Starnberg um zwei Prozent auf 1382 gesunken sind, berichtet die Industrie- und Handelskammer München und Oberbayern (IHK), die sich auf das statistische Landesamt beruft. Das sei etwa die Hälfte des Bayern-Schnitts. Im Freistaat gingen die Neuanmeldungen und Übernahmen von Unternehmen laut Statistik um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 108 400 zurück. "Dass die Wirtschaft in Bayern brummt, ist erfreulich, hinterlässt aber zugleich erhebliche Bremsspuren bei der Gründungsdynamik", meint Martin Eickelschulte, Vorsitzender des IHK-Gremiums Starnberg. Denn bei guter Arbeitsmarktlage und Fachkräftemangel gäben viele einer sicheren Festanstellung den Vorzug gegenüber der Selbstständigkeit, die mit mehr Risiken verbunden sei, so Eickelschulte weiter. In Starnberg sanken die Neugründungen gering um 2,3 Prozent auf 1293, die Übernahmen stiegen leicht um 3,5 Prozent auf 89. Die meisten Neugründungen gab es im Handel (199) und bei sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (184).Das Gastgewerbe war bei den Übernahmen Spitze (30).

Weil sie die Chancen auf Markterfolg steigert, bietet die IHK eine kostenlose betriebswirtschaftliche Gründungsberatung an. Die Formate, zum Beispiel Gründungsseminare, nutzten in den oberbayerischen Landkreisen 1815 angehende Unternehmer, 31 Prozent mehr als 2013. "Das ist ein Indikator für mehr Sensibilität der Gründungswilligen, die sich früher und umfassender informieren", betont Eickelschulte. So könnten finanzielle Risiken und Enttäuschungen gemindert werden. 2014 ließen sich in Starnberg 81 potenzielle Unternehmer von der IHK beraten.

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