Starnberg:"Vereinte Nationen" gerade noch gerettet

Starnberg: "United Nations" heißt das Team aus der Flüchtlingsunterkunft in Inning.

"United Nations" heißt das Team aus der Flüchtlingsunterkunft in Inning.

(Foto: Arlet Ulfers)

Von Otto Fritscher

"Ein Sack Flöhe ist leichter zu hüten als diese Jungs", sagt Hans Dellinger. Wenn man die lebhaften jungen Männer miteinander reden, herumspringen und gestikulieren sieht, kann man sich das gut vorstellen. "United Nations" nennt sich dieses Laufteam, und das darf man durchaus wörtlich nehmen. Fünf Männer aus Afghanistan, drei aus Senegal, drei aus Pakistan und einer aus der Türkei bilden das Team, das sich erst vor wenigen Tagen gebildet hat. Es sind Flüchtlinge, die in der Erstaufnahmeeinrichtung in Inning untergebracht sind, und die am Lauftreff des Sportvereins teilgenommen hatten. "Einige kamen in Flip-Flops und Jeans zum Training, aber wir haben die Ausrüstung beschafft."

Beinahe hätte es das Team am Freitag noch urplötzlich auseinander gerissen. "Es hieß, dass einige Asylbewerber noch am Freitag aus der Erstaufnahme in Inning in andere Einrichtungen weiterverteilt werden sollen", berichtet Dellinger. "Entsprechend war dann die Stimmung vor dem letzten Training". Doch "von höherer Stelle", so Dellinger sei die Aktion abgeblasen worden, das Team konnte komplett antreten. Oder sogar mehr als komplett, denn statt eines Schlussläufers hatten die "Vereinten Nationen" derer drei, die gemeinsam über die Ziellinie liefen. "Wir wollten einfach niemand ausschließen", sagt Dellinger. Und schnell waren seine Jungs auch noch: Die bunte Truppe belegte den guten 30. Platz.

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