Starnberg:Umwege um den Kreisel

Die Verbindungen zwischen Söcking, Perchting und dem Maxhof-Kreisel sind bis Ende Oktober gesperrt

Von Peter Haacke, Starnberg

Die meisten autofahrenden Pendler aus dem westlichen Landkreis wussten es dank der Hinweisschilder schon seit Tagen, die übrigen haben es spätestens am Montagmorgen bemerkt: Die Staatsstraße 2070 zwischen den Starnberger Ortsteilen Söcking und Perchting sowie die Staatsstraße 2563 vom Maxhof-Kreisel über die Maisinger Schlucht in Richtung Söcking/Perchting sind gesperrt. Grund: Anstelle der bisherigen Kreuzung entsteht hier in den nächsten Wochen ein Kreisverkehr, der die Starnberger Westumfahrung anbinden wird. Die Sperrung bleibt bis voraussichtlich Freitag, 27. Oktober, bestehen.

Auf die verantwortlichen Mitarbeiter des Staatlichen Bauamts in Weilheim und der ausführenden Straßenbaufirma kommt mit dem Bau des Kreisels eine echte Herausforderung zu. Binnen drei Wochen soll der Kreisverkehr fertiggestellt werden, zudem wird bei dieser Gelegenheit auch der Straßenbelag zwischen Perchting und dem "Schallerhof" erneuert. Sobald der Kreisverkehr fertiggestellt ist, werden auch die Staatsstraßen wieder freigegeben - abgesehen vom Abzweig zur Westtangente, der bis zur Waldkreuzung auf der Staatsstraße 2069 führt. Die "alte" Staatsstraße im Bereich des neuen Kreisels wird entfernt.

Betroffene Autofahrer - täglich fahren etwa 4000 Kfz über die Maisinger Schlucht, 6000 nutzen die Verbindung zwischen Söcking und Perchting - werden durch die weiträumig angelegten Umleitungen mehr Zeit für ihre Wegstrecken berücksichtigen müssen. Zwar gibt es auch Abkürzungen, die Ortskundige voraussichtlich nutzen werden, aber das Gros der Verkehrsteilnehmer soll möglichst den offiziellen Umleitungsempfehlungen folgen.

Auch ÖPNV-Nutzer sind betroffen: Die Haltestellen Bründlwiese und Georg-Bader-Weg entfallen, die Busse halten in den kommenden drei Wochen an anderen Stellen. Dadurch kommt es im Busfahrplan zu leichten Verzögerungen. Lediglich für Fußgänger und Radfahrer ändert sich nichts.

Die für Herbst 2018 geplante Eröffnung der Westumfahrung der Stadt Starnberg - nicht zu verwechseln mit einer bislang nur angedachten und ungeprüften Umfahrung im Nordosten der Kreisstadt, die seit Jahrzehnten anstelle des B2-Tunnels gefordert wird - und der voraussichtlich 2025 fertiggestellte Tunnel sollen Starnberg mittelfristig vom Durchgangsverkehr entlasten. Schwerlastverkehr aus Richtung Gilching mit einem Gewicht von mehr als 7,5 Tonnen wird von 2018 an nicht mehr die Hanfelder Straße benutzen dürfen, sondern wird von der Waldkreuzung zwischen Starnberg und Gilching auf die aktuell im Bau befindliche Westtangente umgeleitet.

Dabei war zur Verkehrsentlastung Starnbergs ursprünglich eine andere Reihenfolge vorgesehen: Zunächst hätte der B2-Tunnel gebaut werden sollen, danach erst die Westumfahrung. Doch die Ereignisse und Mehrheitsentscheidungen der vergangenen Jahre im Starnberger Stadtrat um den politisch weiterhin umstrittenen Tunnel kehrten die Reihenfolge um. Leidtragende sind in Starnberg die Anwohner auf der Weilheimer Straße und der Hauptstraße, auf der die Grenzwerte für Schadstoffemissionen schon seit langem immer wieder überschritten werden. Mit Eröffnung der Westtangente im nächsten Jahr und einer Herabstufung der Hanfelder Straße zur Ortsverbindung wird der Schwerverkehr aus südlicher und westlicher Richtung in Starnberg ausschließlich über die Bundesstraße 2 rollen.

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