Sturmtief Friederike:Stundenlanges Warten am Bahnhof

Sturmtief Friederike: Endstation Starnberger See: Sturmtief "Friederike" warf Bäume um und blockierte die S6-Bahnlinie. Viele Pendler stiegen in Busse und Taxen um.

Endstation Starnberger See: Sturmtief "Friederike" warf Bäume um und blockierte die S6-Bahnlinie. Viele Pendler stiegen in Busse und Taxen um.

(Foto: Jürgen Fuhse)

Der Zugverkehr im Landkreis ist nach dem Sturm auch noch am Freitag beeinträchtigt. Am Donnerstagabend gab es lange Schlangen beim Ersatzverkehr.

Von Armin Greune

StarnbergDie Pannenserie beim Zugverkehr im Fünfseenland reißt nicht ab. Schon im Dezember vermeldete der Streckenagent der Bahn fast täglich Betriebsstörungen, bei denen die beiden S-Bahnlinien nach Herrsching und Tutzing oder die Strecke Tutzing-Kochel betroffen waren. Am 3. Januar mussten die Fahrgäste "witterungsbedingt" mehr als zwölf Stunden lang zwischen Hechendorf auf Busse und Taxis umsteigen. Am 4. Januar blockierte ein umgestürzter Baum zwischen Westkreuz und Gauting die S 6, am 5. Januar war wiederum die S 8 durch eine Signalstörung unterbrochen.

Seinen vorläufigen Höhepunkt 2018 erreichte das Bahnchaos aber am Donnerstag, als Ausläufer des Sturmtiefs "Friederike" das Fünfseenland streiften und an beiden S-Bahnlinien Oberleitungsschäden auftraten. Am Nachmittag standen am Bahnhof See lange Schlangen von Fahrgästen, die bis zu zwei Stunden lang auf den Schienenersatzverkehr warteten, berichtet Jürgen Fuhse aus Starnberg. Unverständliche Lautsprecheransagen und völlig überlastete Ansprechpartner der Bahn hätten dazu geführt, dass manche Fahrgäste nicht zu den kostenlos zur Verfügung gestellten Großraumtaxis fanden, sondern in normale Taxis stiegen und dann zur Kasse gebeten wurden. Am Abend seien Fuhse dann in Starnberg an die 20 Ersatzverkehr-Taxis begegnet, die "völlig menschenleer waren und postwendend wieder nach Tutzing umkehrten".

Da waren die Bäume auf den Gleisen zwischen Gauting und Planegg bereits beseitigt. Doch zwischen Starnberg und Tutzing dauerte es bis 23.45 Uhr, bis S-Bahnen und Regionalzüge wieder fahren konnten. Die Sperrung in der Gegenrichtung wurde erst am Morgen aufgehoben, der früheste Regionalzug Richtung München fiel dennoch aus. Die S 8 konnte erstmals wieder am Freitag um 5.25 Uhr in Herrsching losfahren. Doch bereits von 7.05 Uhr an fiel jeder zweite S 8-Zug im Zehn-Minuten-Takt "aus betrieblichen Gründen" wieder aus, wie der Streckenagent vermeldete.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: