Starnberg:Streetfood-Festival soll im kommenden Jahr zweimal steigen

Andreas Hollweck plant 2018 zwei Termine - auf dem Kirchplatz in Starnberg und an der Seepromenade. Obwohl er sich über Auflagen der Stadt ärgert.

Von Otto Fritscher

Es war ein voller Erfolg: Tausende Besucher strömten am vorletzten Oktober-Wochenende auf den Kirchplatz in Starnberg, wo beim ersten Streetfood-Festival an mehr als einem Dutzend Foodtrucks gekocht, gebraten und gebrutzelt wurde. Eine entspannte Atmosphäre bei Livemusik, den meisten Besuchern gefiel es, wie Facebook-Kommentaren zu entnehmen ist. Vier der aufwendig gestalteten Imbisswagen waren bereits am ersten Tag leer gefuttert, die Betreiber mussten Nachschub holen; bei einem ging das nicht, weil er von zu weit herkam. Er trat vorzeitig die Heimreise an.

Organisiert haben das Festival Andreas Hollweck und Marcel Harsanyi. "Das lief alles relativ kurzfristig", sagt Hollweck. Er ist seit Jahren als Party- und Event-Veranstalter im Landkreis Starnberg und darüber hinaus bekannt. Die Ü30-Feten im Undosa hat er organisiert, die Karibische Nacht, jetzt macht er Ü30-Feten in Murnau und Bad Tölz, dazu veranstaltet er regelmäßig den Flohmarkt auf dem Edeka-Parkplatz beim Bahnhof Nord. Und dann hat er auch noch einen eigenen Foodtruck, die "Feuerbu.de".

Zu diesem Anhänger ist Hollweck über seinen Flohmarkt gekommen. "Die Flohmarkt-Besucher wollen ja auch verköstigt werden. Anfangs haben wir eine Fritteuse auf eine Bierbank gestellt. Aber das geht auf Dauer natürlich nicht." Also musste der Imbiss-Anhänger her. "Da der nicht nur rumstehen soll, hab' ich mir gedacht, dass man in Starnberg doch auch mal ein Streetfood-Festival auf die Beine stellen könnte", so Hollweck. So wie in Weilheim, als dort das 40-jährige Bestehen der Fußgängerzone gefeiert wurde. Gastronomen fanden sich über Facebook. "Da gibt es eine eigene Community", erklärt Hollweck, und sein Partner Harsanyi habe schon Erfahrung auf Streetfood-Festivals gesammelt. "Es gab mehr Bewerbungen als Standplätze", sagt Hollweck.

Es gab aber auch Kritik von Besuchern, vor allem an der großen Müllmenge, die auf dem Kirchplatz durch das Papp- und Plastikgeschirr entstand. Die Kritik kann Hollweck durchaus nachvollziehen. Aber Porzellangeschirr sei schwierig, "weil jeder Food-Artist sein eigenes, eigens gestaltetes Geschirr verwenden will."

Und Hollweck berichtet von den Erfahrungen, die er mit dem Ordnungsamt im Starnberger Rathaus gemacht hat. "Die Kommunikation war nicht gut", erklärt der Veranstalter. So habe er erst "kurz vor knapp" erfahren, dass er für die Müllentsorgung den Abfallwirtschaftsverband Starnberg (Awista) engagieren müsse. "Dabei hatte ich schon einen Entsorger aus Geretsried, der das ganze mit einem großen Container für 300 Euro übernommen hätte", sagt Hollweck. "Der Awista hat uns neun kleine Containerchen hingestellt, und das ganze hat rund 1500 Euro gekostet. Und der Bescheid hat noch mal extra mehr als 100 Euro gekostet", sagt Hollweck. Auch habe er sich gewundert, als ihm die Stadt kurzfristig mitteilte, dass das Festival erst nachmittags beginnen könne, weil vormittags auf dem Kirchplatz Wochenmarkt sei. "Das ging natürlich gar nicht", sagt Hollweck. Eine weitere Starnberger Besonderheit: Drei Securitys mussten am Samstag, und zwei am Sonntag für Sicherheit sorgen. "Das gibt es sonst auch nirgends bei einem Streetfood-Festival, ist ja auch keine Party", sagt Hollweck. Es gab keinerlei Zwischenfälle.

Er erhofft sich künftig mehr Unterstützung von der Stadtverwaltung. "Wir beleben ja den Kirchplatz, das Festival ist auch Werbung für die Stadt", findet Hollweck. Die könnte daher Strom- und Wasserkosten übernehmen und sich bei der Wahl des Standplatzes gewogen zeigen. Für nächstes Jahr plant Hollweck zwei Festivals: eines im Frühjahr, eines im Herbst, einmal auf dem Kirchplatz und das andere Mal wenn möglich auf der Seepromenade zwischen Undosa und MRSV-Gelände. Entschieden ist aber noch nichts.

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