"Es sind die Eltern, die nach wie vor den größten Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder haben", sagt Martin Eickelschulte, der Vorsitzende des Starnberger IHK-Gremiums. Die Eltern entscheiden zumeist über die Schulart und häufig auch darüber, ob die jungen Leute ein Studium oder eine Berufsausbildung anstreben. Im Landkreis Starnberg gehen mehr als 75 Prozent aller Schüler aufs Gymnasium. Kein Wunder also, dass zu Beginn des laufenden Ausbildungsjahrs noch 150 Lehrstellen unbesetzt sind. Dem will die Industrie- und Handelskammer nun mit einer Imagekampagne unter dem Motto "Elternstolz" entgegenwirken.
"Wir suchen Eltern-Kind-Paare aus der Region, die ihre Ausbildungsgeschichte erzählen und mit ihrem Gesicht auf Plakaten und in Werbefilmen für die ,Karriere mit Lehre' werben wollen", sagt Eickelschulte. Bewerben können sich Interessenten auf der Internet-Seite www.elternstolz.de. Die Frist läuft am 16. Dezember ab. Als Belohnungen gibt es für jedes ausgewählte Teilnehmerpaar die Fotos des professionellen Shootings und ein 500-Euro-Gutschein für einen Urlaub in Bayern. "Mit der Kampagne wollen wir erreichen, dass Eltern stolz darauf sind, wenn ihre Kinder den Weg der Ausbildung einschlagen", sagt der Gremiumsvorsitzende.
Die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hatte die Elternstolz-Kampagne im November in München vorgestellt. Von Februar 2016 an treten die ausgewählten Paare auf Plakaten, in der Kinowerbung und im Radio auf. Auch die Handwerkskammer unterstützt die Aktion. "Die Kampagne soll zeigen, dass das immer wieder gezeigte Schreckensszenario, wonach ohne Abitur und Studium der ökonomische und gesellschaftliche Abstieg droht, schlicht und ergreifend falsch ist", sagt Georg Schlagbauer, Vorsitzender der Handwerkskammer für München und Oberbayern.