Starnberg:Stelldichein der Segel-Meister

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An diesem Wochenende startet die erste Regatta-Serie der Bundesliga auf dem Starnberger See. Gastgeber ist der Münchner Yachtclub. Auch zwei weitere Vereine aus Starnberg und Tutzing segeln mit

Von Peter Haacke, Starnberg

Für Segelsportfreunde ist es ein Ereignis der Extraklasse: Der Auftakt zur Deutschen Segel-Bundesliga 2016 findet dieses Wochenende in Starnberg statt. Insgesamt 36 Clubs aus ganz Deutschland starten in der ersten und zweiten Bundesliga auf dem Starnberger See in die nunmehr vierte Regattaserie um die Meisterkrone.

Mit dem Deutschen Meister DTYC (Tutzing), Aufsteiger Bayerischer Yacht-Club (Starnberg) und Gastgeber Münchner Yacht-Club (Starnberg) sind auch drei heimische Clubs dabei. Die Wettfahrten beginnen diesen Freitag um 11 Uhr im Münchner YC (Possenhofener Straße 65-67). Für Micki Liebl, Team-Manager und Sportwart des Ausrichters, ist der "Ligastart dahoam ein Meilenstein in der Clubgeschichte", also etwas ganz Besonderes. "Wir setzen uns aber nicht mehr unter Druck als bei jedem anderen Spieltag", sagt Liebl. Organisatorisch wähnt sich der MYC für den Saisonauftakt, auch dank großer Unterstützung vom DTYC Tutzing, bestens vorbereitet.

Die teilnehmenden Vereine haben eine intensive Vorbereitung auf hohem Niveau absolviert. Jeder Club setzt seine besten Segler ein: 21 Welt- und Europameister, 13 Olympiateilnehmer, ein dreifacher Goldmedaillengewinner und unzählige Deutsche Meister sind für diese Saison gemeldet. Bei der Auftakt-Regatta in Starnberg ist auch Jochen Schümann, zweimaliger America's Cup-Teilnehmer und dreifacher Olympia-Gold- und Silbermedaillengewinner mit dabei: "Das Niveau ist hoch, noch höher als in der vergangenen Saison. Alle Teams haben in der Vergangenheit wahnsinnig viel trainiert. Ich erwarte einen harten Kampf um den Titel", sagte Schümann, der bereits am Mittwoch in der Relegation bei bitterer Kälte den Klassenerhalt für den Yachtclub Berlin-Grünau sicherte.

Denn vor dem Bundesliga-Start musste die abgebrochene Relegation aus dem Vorjahr auf dem Starnberger See nachgeholt werden. Sechs Clubs hatten in insgesamt zwölf Rennen um einen Startplatz im Oberhaus segeln müssen, nur drei starten nun in der ersten Bundesliga: Neben der Berliner Crew und dem Düsseldorfer YC ist der Klub am Rupenhorn als Aufsteiger erstklassig. Die Segelkameradschaft "Das Wappen von Bremen", Hamburger SC und Blankeneser SC sind 2016 zweitklassig.

Die Deutsche Segel-Bundesliga wurde 2013 von der Deutschen Segel-Bundesliga GmbH gemeinsam mit 17 Segelvereinen und mit Unterstützung des Deutschen Segler-Verbandes (DSV) gegründet. In erster und zweiter Bundesliga treten jeweils 18 Clubs gegeneinander an. 2016 stehen von April bis November für die Erstligisten sechs, für die Zweitligisten fünf Regatten auf dem Programm. Jeder der 36 Vereine nominiert einen Kader von bis zu 20 Seglern - jeweils vier starten pro Verein pro Regatta, reine Frauen- und U-18-Teams dürfen auch fünf Crew-Mitglieder benennen.

Für die neue Saison hat das Liga-Komitee einige Neuregelungen beschlossen: So segeln künftig auch die Zweitligisten auf baugleichen J70-Booten. Neu ist auf dem Wasser auch eine "Gelbe Karte", wenn ein Team bestimmte Regeln verletzt. An den Regatta-Wochenenden sind jeweils 15 Wettfahrten vorgesehen. Die Punkte werden nach dem Low-Point-System vergeben: Der Erstplatzierte einer Wettfahrt erhält einen Punkt, der Letzte sechs Punkte; disqualifizierte Clubs erhalten sieben Punkte. Daraus ergibt sich für jede Regatta am Ende ein Gesamtergebnis: Ein Punkt für den Erstplatzierten, 18 für den Letzten.

Die nächsten Stationen der ersten Bundesliga sind Konstanz (27. Mai), Travemünde (23. Juli), Berlin (19. August), Kiel (16. September) und Glücksburg (7. Oktober). Im Finale in Hamburg (27. Oktober) bestreiten schließlich die sechs besten Clubs ihre letzten drei Rennen um den Titel "Deutscher Meister der Segelvereine".

Zuschauer sind im Münchner YC herzlich willkommen. Alle anderen können am Samstag und Sonntag, 30. April und 1. Mai, die Rennen auch im Internet bei einer Liveübertragung von 13 Uhr an unter der Adresse www.segelbundesliga.de verfolgen.

© SZ vom 29.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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