Wasserpark Starnberg:Schönste Baustelle Deutschlands

Starnberg Strandbad Seebad

Den Namen "Seebad" für den bisherigen Starnberger Wasserpark hat die ehemalige Kreisrätin Gisela Forster kreiert. Zum Richtfest brachte sie einen von ihr bemalten Wasserball mit.

(Foto: Georgine Treybal)

Der Wasserpark in Starnberg, der für 19 Millionen Euro umgebaut und erweitert wird, feiert Richtfest. In einem Jahr soll das "Juwel" mit Saunalandschaft eröffnet werden, dann aber unter neuem Namen

Von Wolfgang Prochaska, Starnberg

Für die Starnberger Bürgermeisterin Eva John ist es die "schönste Baustelle Deutschlands". Da wollte ihr am Donnerstag nicht mal Stadtrat Gerd Weger widersprechen, der es sonst häufig tut. Denn beim Richtfest für den neuen Wasserpark, der jetzt "Seebad Starnberg" heißt, schien von einem weiß-blauen Himmel eine herrliche Wintersonne, sodass die Gäste zuerst einmal das Alpenpanorama samt See genossen, ehe sie ihren Blick zum Rohbau des Seebads wendeten.

Was sie sahen, brauchte Interpretationshilfe. Diese lieferte die Bürgermeisterin sogleich. Denn John räumte ein, dass man noch "ein bissl Fantasie brauche", um sich das Seebad vorstellen zu können. Dass aus dem nackten Betongebilde einmal etwas Großes werden wird, daran ließ sie keinen Zweifel. Die Rede war von einem "Juwel" und von einem "strahlenden Baustein im nördlichen Seeuferbereich". Aufhorchen musste Landrat Karl Roth, der auch zu den Gästen gehörte, als John von einer "Nachbarschaft zum mit dem deutschen Architekturpreis ausgezeichneten und bald baulich erweiterten Landratsamt" sprach. Sollte dieser Hinweis ein Zeichen der Annäherung sein? Immerhin wartet Roth seit geraumer Zeit auf die Baugenehmigung durch die Stadt. Bislang fand der Stadtrat immer wieder einen Grund, um die Genehmigung hinauszuzögern. An Johns Ausführungen war erkennbar, dass eine gewisse Spannung über dem Richtfest lag, Sonnenschein hin oder her.

Dass mit dem umgebauten und modernisierten Wasserpark tatsächlich eine ansehnliche Freizeit- und Erholungsstätte entsteht, darüber waren sich die Gäste einig. Ein Jahr wird noch vergehen, bis Eröffnung gefeiert werden kann. Knapp 19 Millionen Euro soll das Seebad kosten, wahrscheinlich werden es aber mehr sein, von 25 Millionen Euro ist unter Stadträten die Rede. Bis dahin hat man 200 Tonnen Stahl und 700 Kubikmeter Beton verbaut, 1600 Quadratmeter Glas- und Fensterflächen eingebaut, die Ufermauer erneuert und noch viele Kilometer Elektroleitungen verlegt. Auf 76 Bohrpfählen steht die ganze Konstruktion. Legt man diese hintereinander, ergibt sich eine Strecke von 1,5 Kilometern.

"Unser Seebad wird ein Bad für aktive Schwimmer, Familien, Vereine und Genießer von Sauna und köstlicher Gastronomie", meinte John. Es werde etwas ganz Besonderes. Solche Worte hört man in Starnberg gern. Jetzt muss das Projekt nur noch fertig gebaut werden. "Noch schneller geht es nicht", dämpfte die Bürgermeisterin entsprechende Erwartungen. Der gesamte Komplex mit Berg- und Seeblick war im September 1973 eröffnet worden. 1984 wurden Hallen- und Freibad in "Wasserpark" umbenannt, als zusätzlich eine Rutsche installiert wurde. Im nächsten Jahr wird der Wasserpark unter "Seebad Starnberg" firmieren. Dafür hatte die Stadt einen Namenswettbewerb ausgerufen, um einen griffigen Titel für die neue Schwimm- und Saunalandschaft zu finden. Der Name "Seebad" gefiel am besten. Beim Richtfest wurden die Gewinner des Wettbewerbs ausgezeichnet: Neben Michael Jungbauer, Johann Muhr, Heidrun Sperl gehörte auch die ehemalige Kreisrätin Gisela Forster dazu. Sie alle erhielten eine Jahreskarte. Forster bedankte sich mit einem selbst bemalten Wasserball.

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