Starnberg:Schmuck aus Starnberg

Goldschmiedemeisterin Barbara Reimold; Barbara Reimold

"Ich habe noch viele Ideen": Goldschmiedin Barbara Reimold denkt noch lange nicht ans Aufhören.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Goldschmiedin Barbara Reimold feiert Geschäftsjubiläum

Von Otto Fritscher, Starnberg

Es ist ja nicht ganz leicht, in Starnberg über Jahrzehnte ein kleines Geschäft zu führen. Das Publikum ist anspruchsvoll, die Mieten sind hoch. Barbara Reimold hat es geschafft. Seit mehr als drei Jahrzehnten, seit genau 31 Jahren, hat sie ihre Goldschmiede an der Starnberger Hauptstraße 14, und seit 40 Jahren hat sie ihr eigenes Atelier, die ersten neun Jahre in Berlin. Das Jubiläum wird nun mit einer kleinen Ausstellung in den Geschäftsräumen gefeiert.

Geboren ist Reimold in Icking, dort ist sie auch aufgewachsen und "nach den wilden siebziger Jahren in Berlin" wieder ins Isartal zurückgekehrt. "Es war mir schon als Kind klar, dass ich Goldschmiedin werden würde", erzählt Reimold. In Hannover absolvierte sie die Lehre, als eine der wenigen Frauen. "Goldschmied war damals noch ein Männerberuf, heute ist es genau andersherum", sagt sie und lacht.

Schmuck zu entwerfen und dann handwerklich im Umgang mit Gold, Silber und Platin selbst herzustellen, das empfindet Reimold auch nach 40 Jahren noch als Bereicherung. "Ich habe immer Bilder im Kopf", sagt sie. Und sie macht auch nicht mehr die Fehler, die viele Goldschmiede in den Anfangsjahren gemacht haben: zu viele Steine kaufen, die dann auf Lager liegen - schließlich ist Reimold nicht nur Goldschmiedin, sie muss auch kaufmännisch denken. "In Zeiten der Rezession - und davon gab es in den vergangenen 30 Jahren mehrere - war es nicht immer leicht, das Geschäft zu behalten", sagt sie. Und sie ist stolz, dass sie viele Auszubildende hatte, zurzeit sind es zwei junge Frauen.

Die Kontinuität sei ihr aber gelungen, auch dank ihrer Stammkundschaft. Sind die Starnbergerinnen - denn zumeist sind es Frauen, die ihren Laden betreten - eine schwierige Klientel? Nein, sagt Reimold. Am schwierigsten seien Kunden, die nicht wissen, was sie wollen. "Die muss man oft sehr ausführlich beraten." Neben den Neuanfertigungen - die Preisspanne reicht in der Regel von 30 Euro für ein Silberschmuckstück bis 3000 Euro - repariert die Goldschmiedin auch Schmuck und arbeitet alte Stücke, die vererbt worden sie, neu auf, um sie an den veränderten Geschmack anzupassen. Und wie ist das mit den Männern? Reimold lacht und sagt: "Die kommen vor allem vor Weihnachten."

Ihr Firmenjubiläum feiert Reimold mit einer Ausstellung, in der sie ausgewählte Arbeiten aus den Jahren von 1984 bis heute zeigt. Zu sehen sind außerdem Arbeiten ehemaliger Weggefährten. Die Ausstellung ist von Donnerstag, 7. Mai, bis Samstag, 9. Mai, in der Zeit von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

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