Starnberg:Schlechte Aussichten

Der Starnberger Hobbymeteorologe Josef Jägerhuber sagt ein feuchtes Jahr 2014 vorher - sogar Hochwasser soll es geben.

Von Christiane Bracht

Glaubt man dem Starnberger Wetterpropheten Josef Jägerhuber, sind die Aussichten für 2014 nicht gut: Kalt und regnerisch soll es werden. Sogar Hochwasser sagt der 87-Jährige vorher. Wer sich nach Sommer und Sonne sehnt, bucht wohl besser schon jetzt einen Urlaub im Süden. Denn Wonnemonat Mai hält laut Jägerhuber nicht, was er verspricht. "Sehr feucht mit Gewittern", prognostiziert er. Und im Juni sieht es nicht besser aus: "Viele Niederschläge und kühle Tage", sogar die Heizung werde man brauchen, so die Vorhersage. Auf jeden Fall werde der Juni kein Sommermonat. Und auch der Juli wird ein "niederschlagsreicher Monat", auch wenn es einige Sonnentage mit großer Hitze geben soll. Selbst im Ferienmonat August sind zahlreiche Regentage zu erwarten.

Josef Jägerhuber sen. mit Wetterstation

Der Starnberger Hobbymeteorologe Josef Jägerhuber mit seiner Wetterstation. Foto: Fuchs

(Foto: STA Franz X. Fuchs)

Grund für diese eher düstere Prognose ist, das nach dem hundertjährigen Kalender im März ein Saturnjahr beginnt und diese Jahre dafür bekannt sind, dass sie kühl und nass werden. Der Starnberger Hobbymeteorologe rät deshalb schon jetzt: "Bade und Biergartentage sind auszunutzen."

Doch der Herbst könnte ein Lichtblick werden: Trockenes Hochdruckwetter verspricht der Starnberger für September und Oktober. Allerdings Ende Oktober stehen schon die ersten Schneefälle auf dem Plan. Wer nun völlig desillusioniert ist, dem sei zum Trost gesagt, dass es zum Glück noch Föhntage gibt und was noch wichtiger ist: Jägerhuber hat keineswegs immer recht. Hochwasser hat er im vergangenen Jahr nicht vorhergesagt und im August prophezeite er zwar hochsommerliche Temperaturen, aber auch "viel Niederschlag". Doch der Sommer war traumhaft, sonnig, heiß und trocken. Ganze vier Regentage brachte der Juli, sieben der August - zumindest in Starnberg. Der meiste Regen fiel dafür am 31. Mai (50 Liter pro Quadratmeter) und am 2. Juni (58 Liter pro Quadratmeter). Die Folge war bekanntlich Hochwasser erst am Ammersee, später am Starnberger See.

Insgesamt hat Jägerhuber, der seit 54 Jahren das Wetter beobachtet und mit Hilfe seiner kleinen Station auf dem Balkon misst, 149 Tage Regen dokumentiert. Mit 1125 Liter pro Quadratmeter Regen war das Jahr 2013 im Vergleich der vergangenen 50 Jahre ziemlich normal. Heißester Tag nach Jägerhubers Aufzeichnungen war der 19. Juni mit 35 Grad im Schatten. Der kälteste, der 10. Februar. An diesem Tag zeigte sein Thermometer minus 11 Grad an. "Im Großen und Ganzen kann das Mondjahr 2013 als eines der kühlsten Jahre in der letzten Zeit in die Annalen eingehen", so der Starnberger Wetterbeobachter.

Diesen Januar erwartet Jägerhuber übrigens "winterliche Witterung mit Schnee und Kälte. Bislang ist es allerdings eher frühlingshaft warm und die Fachleute haben noch immer keine Wetteränderung prognostiziert. Auch wenn Meteorologen zuweilen die Nase rümpfen, speziell wenn der hundertjährige Kalender ins Spiel kommt, warten viele Leute gespannt auf seine Prognosen - um sei es nur, um zu sehen, ob und wenn ja, wie oft er sich diesmal irrt.

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