StarnbergInsgesamt 45 Autokennzeichen sind in den vergangenen vier Monaten in Starnberg gestohlen worden. Jetzt ist der mutmaßliche Serientäter der Polizei auf der B 2 bei der Starnberger Esso-Tankstelle ins Netz gegangen. Eine Zivilstreife hatte den 26-jährigen Italiener, der in der Kreisstadt wohnt, am Donnerstagnachmittag wegen seines auffälligen Pkw-Hecks gestoppt und kontrolliert. Die Beamten durchsuchten das Auto, das nur kurzzeitig zugelassen ist, und entdeckten im Handschuhfach einen gefälschten TÜV-Stempel mit Kissen und abgelöste TÜV-Plaketten. Wie die Polizei mitteilte, wurden daraufhin die Wohnung des Mannes und mehrere Fahrzeuge durchsucht. Dabei fanden die Fahnder fast ein Dutzend Kennzeichen mit abgelösten Plaketten und noch weitere gestohlene TÜV-Aufkleber. Die Kennzeichen wurden überwiegend von Wagen abmontiert, die auf den Parkplätzen der beiden Bahnhöfe und beim Klinikum Starnberg abgestellt worden waren. Der 26-Jährige hat laut Polizei die Taten gestanden, wurde aber nach der vorläufigen Festnahme wieder auf freien Fuß gesetzt - denn die Staatsanwaltschaft sieht keine Fluchtgefahr.
Mit den Stempeln in den Fahrzeugpapieren und den passenden TÜV-Plaketten auf den Kennzeichen würden "Schrottfahrzeuge in ihrem Wert frisiert" und somit mit deutlich höheren Preisen wiederverkauft, erläutert Ermittlungsleiter Boris Netschajew die Machenschaften. Der 26-jährige Mann war bereits polizeilich bekannt - gegen ihn wird nun wegen Diebstahls, Urkundenfälschung und wohl auch wegen Betrugs ermittelt. Ein weiteres Verfahren wird gegen den Arbeitslosen eingeleitet, weil er auch ohne Fahrerlaubnis unterwegs gewesen war. Der Mann war kurz vor der Kontrolle noch von einer anderen Streife angehalten worden, da er zu schnell gefahren war. Dabei gab der Gesuchte falsche Personalien an. Noch ist unklar, ob der Mann bei seinen kriminellen Geschäften Komplizen hatte.