Starnberg:Prävention gestrichen

In der Polizeiinspektion fehlt dafür das Personal

Prävention ist das A und O, heißt es immer. Doch die Starnberger Polizei hat sich bereits vor zwei Jahren davon verabschiedet. Nicht weil man die Aufklärung der Schüler als unwichtig erachtet. "Wir sind im Dienststellenbereich Fürstenfeldbruck traditionell die am schlechtesten besetzte Inspektion", klagt der Leiter der PI Starnberg, Bernd Matuschek. Und gerade in seinem Dienstbereich seien die meisten Schulen. "Um in den Unterricht gehen zu können, bräuchten wir vier oder fünf Polizisten", erklärt er. Da er diese nicht zur Verfügung habe, habe man die Konsequenz gezogen. "Das ist ein riesen Problem", klagt auch die Gleichstellungsbeauftragte Sophie von Wiedersperg. Allein in Gauting wird noch Präventionsarbeit geleistet. Der Leiter der Dienststelle Martin Podolsky geht jedes Jahr in die Mittelschule und ins Gymnasium, für die übrigen Schulen reicht seine Zeit nicht. Dort bringt er den Jugendlichen nicht nur ein Bewusstsein für Mein und Dein bei, sondern zeigt ihnen, wie man Gewalt verhindert. Die Kriminalität im Fünfseenland ist im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent angestiegen. Insgesamt wurden 2014 mehr als 4300 Straftaten registriert, 2006 waren es aber noch knapp 5900. Etwa 19 Prozent der Täter waren Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre. Cannabis war in 29 Fällen im Spiel, stärkere Drogen spielen im Landkreis Starnberg laut Podolsky keine Rolle. Bei 15 Prozent der Fälle sind die Täter alkoholisiert. Ein Viertel der Taten sind Gewaltdelikte. Elf Intensivtäter kennen die Beamten, die meisten leben im Bereich der Germeringer Inspektion.

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