Starnberg:Politisch Flagge zeigen

Starnberg, Gymnasium, Schule ohne Rasismus

Die Schüler des Gymnasiums bei der Ehrung mit Courage-Chef Michael Schneider-Velho (2. v. li.) und Juso-Vorsitzenden Tobias Afsali (re.).

(Foto: Georgine Treybal)

Das Gymnasium Starnberg setzt sich aktiv gegen Diskriminierung ein und hat die Auszeichnung "Schule ohne Rassismus" erhalten

Von Helene Köck, Starnberg

Das Gymnasium Starnberg trägt jetzt den Namen "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Diese Auszeichnung wurde der Schule bei einer Feierstunde verliehen und zeichnet europaweit Bildungseinrichtungen aus, die sich aktiv gegen Diskriminierung einsetzen. In Starnberg nämlich widmete sich eine Gruppe von Oberstufenschülern in den vergangenen zwei Jahren intensiv den Themen Ausgrenzung und Rassismus. Und natürlich überlegten diese auch, was man gegen Diskriminierung tun kann. Das Ganze fand im Rahmen eines P-Seminars statt, in dem sich Schüler der Oberstufe tief in ein bestimmtes Thema einarbeiten können.

"Es war mir wichtig, mich sozial zu engagieren und weil das Thema Diskriminierung auch politisch so aktuell ist, wollte ich bei dem Projekt mitmachen", erklärte Maya Bendel. Sie und ihre Mitschüler haben sich zum Beispiel mit dem Wort "Courage" auseinandergesetzt und sich außerhalb der Schule mit unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen aus Berg und Percha getroffen. Um auch die Jüngeren an ihrem Wissen teilhaben zu lassen, veranstalteten sie in allen sechsten Klassen Workshops für Zivilcourage und gegen Mobbing. Als Voraussetzung für die Auszeichnung musste sich zudem die gesamte Schulgemeinschaft schriftlich dazu verpflichten, sich gegen Ausgrenzung einzusetzen und künftig mindestens einmal im Jahr Aktionen zu dem Thema zu veranstalten.

Einen Paten für ihr Projekt haben die Schüler in dem bayerischen Landesvorsitzenden der Jusos, Tobias Afsali, gefunden. "Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer", zitierte Afsali den früheren Bundeskanzler Willi Brandt und ermunterte die Schüler dazu, die neue Auszeichnung auch in Zukunft mit Leben zu füllen. Gerade weil politisch rechte Gruppen aktuell erstarken, sei es wichtig, Farbe gegen Hetze und Menschenverachtung zu bekennen, für seine Ideale aufzustehen und Flagge zu zeigen, wenn man Zeuge von Ausgrenzung und Mobbing im Alltag werde. Die Urkunde und ein großes Blechschild, das künftig am Eingang des Gymnasiums prangen wird, überreichte Michael Schneider-Velho, der als Vertreter des "Vereins Courage" anwesend war und das Engagement der Schüler lobte. "Dass in Deutschland inzwischen etwa 2500 Schulen bei dem Projekt mitmachen und es immer mehr werden, ist ein gutes Zeichen", sagte Schneider-Velho.

Auch die Schüler selbst hatten etwas zu überreichen: Für Asylsuchende haben sie Spendengelder im Wert von 500 Euro organisiert. Davon gingen 250 Euro an den Helferkreis Asyl in Berg, die andere Hälfte nahm die Hilfsorganisation "Terre des hommes" entgegen.

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