Starnberg:Norovirus: Senioren und Kinder häufig gefährdet

Kurz und heftig schlägt ein Norovirus zu, der sich aktuell landesweit ungewöhnlich rasant zu verbreiten scheint: Mit knapp 2600 Erkrankungen hat das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit dieses Jahr in Bayern doppelt so viele Betroffene registriert wie 2015. Dafür verantwortlich ist das Wechselspiel mit dem Immunsystem des Menschen, welches das Virus immer wieder zu seinem Vorteil verändert.

Bei der akuten Magen-Darm-Erkrankung treten vor allem Brechdurchfall, Übelkeit und Bauchschmerzen auf. Die Erreger werden von Erkrankten mit dem Stuhl und dem Erbrochenen ausgeschieden und sind hoch ansteckend. Die Übertragung kann von Mensch zu Mensch und durch virushaltige Tröpfchen in der Luft, aber auch durch verunreinigte Gegenstände wie Türgriffe oder Handys erfolgen. Deshalb kommt es vor allem in Gemeinschaftseinrichtungen-Altersheime, Krankenhäuser oder Kindergärten-zu akuten Ausbrüchen. Die Viruserkrankung kann bis zu drei Tage andauern und ist auch noch zwei Wochen danach - in Einzelfällen noch länger - ansteckend.

"Gefährlich ist vor allem der wässrige Durchfall", sagt der Vorsitzende des Ärztlichen Kreisverbandes Professor Hans-Paul Schobel. "Dieser verursacht in Kombination mit geringem Durstgefühl einen Flüssigkeitsmangel. Dadurch werden dem Körper Mineralsalze entzogen und es kann zu Nierenversagen kommen." Grundsätzlich kann jeder an Noroviren erkranken. Häufig trifft es Kinder im Vorschulalter und Senioren über 70 Jahren. Sie reagieren besonders empfindlich auf den Virus.

Laut Schobel ist der Landkreis Starnberg aber nur geringfügig betroffen: Zwar scheint es dieses Jahr mehr Erkrankte zu geben, die Fälle im Landkreis Starnberg seien jedoch überschaubar. Meist seien sie ambulant behandelbar. Auch das Kreiskrankenhaus Starnberg verzeichnet derzeit keine Patienten, die auf Grund der meldepflichtigen Virusinfektion stationär behandelt werden müssen. Schobel betont, dass es keinen Grund zu Panik gibt: "Von einer Epidemie kann hier noch keine Rede sein. Die Grundregeln der Hygiene sind aber natürlich dennoch einzuhalten." Erkrankte sollen sich möglichst schonen und viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Zur Vorbeugung bleiben Händewaschen und das regelmäßige Desinfizieren von Flächen und Gegenständen oberstes Gebot.

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